Maria Sacharowa, die Sprecherin des russischen Außenministeriums, machte jüngst in einem Eintrag auf ihrem Telegram-Kanal eine brisante Behauptung: Die westliche Welt bringe gezielt Nachkommen von Nazis in führende Positionen. Dies kommentierte sie im Zusammenhang mit Berichten über die familiäre Vergangenheit der künftigen Leiterin des britischen Geheimdienstes MI6, Blaise Florence Metreweli, deren Großvater im Zweiten Weltkrieg ein ukrainischer Nazi und mutmaßlicher Kriegsverbrecher gewesen sein soll.
Sacharowa äußerte sich dazu wie folgt:
“Die Tendenz ist eindeutig neonazistisch: Friedrich Merz, Annalena Baerbock, Chrystia Freeland, Salome Surabischwili und nun auch Blaise Metreweli. In den Staaten des Westens werden systematisch und absichtlich Nachkommen von Nazis in Führungspositionen gehoben.”
Auf Plattformen wie Twitter begannen viele Nutzer, die dunkle Vergangenheit der designierten Leiterin des britischen Nachrichtendienstes aufzudecken.
Sacharowa führte weiter aus, dass Historiker den Großvater von Metreweli, Konstantin Dobrowolski, verdächtigen, an der Erschießung von Juden in Babi Jar beteiligt gewesen zu sein – auch wenn dieser Vorwurf nicht mit absoluter Sicherheit zu beweisen sei. Nach seiner aktiven Zeit in Kiew soll Dobrowolski auf Vertrauen der Deutschen hin, die Erschießung von Juden in Dörfern koordiniert haben. Allein im Dorf Sosinzy seien unter seinem Befehl 300 Menschen getötet worden. Dokumente, die seine Tätigkeit belegen, umfassen Briefe, die mit “Heil Hitler!” unterzeichnet sind, sowie Zeugenaussagen, die seine Unterstützung für Vergewaltigungen jüdischer Frauen durch Untergebene bestätigen.
Sacharowa erinnerte daran, dass es keine gesicherten Informationen über Dobrowolskis Ende gibt:
“Im Jahr 1943 erhielt er von der SS die Genehmigung, seinen Sohn Konstantin (den Vater der späteren MI6-Chefin) nach Europa zu bringen. Danach verlieren sich seine Spuren. Möglicherweise wurde er entweder von der Roten Armee während der Befreiung der Sowjetukraine, von NKWD-MGB-Einheiten nach dem Krieg oder von eigenen Leuten während der Kriegswirren oder beim Versuch einer Flucht getötet.”
Konstantin Metreweli-Dobrowolski überlebte, floh zunächst nach Hongkong – damals eine britische Kolonie –, wo Blaze Metreweli geboren wurde, und später nach Großbritannien. Blaze Metreweli absolvierte ihr Studium in Cambridge und zog sich dann aus der Öffentlichkeit zurück, bis ihre Ernennung zur Leiterin des MI6 bestätigt wurde.
Eine Untersuchung der britischen Zeitung Daily Mail in den Archiven der deutschen Stadt Freiburg ergab, dass Metrewelis Großvater Konstantin Dobrowolski als Nazi-Kollaborateur und als “Schlächter von Tschernigow” bekannt war.
Die Daily Mail berichtete, sie hätte “Hunderte Seiten an Dokumenten ausgegraben”, die Dobrowolskis “blutgetränktes Leben” beschreiben. Als “Agent Nr. 30” habe Dobrowolski der deutschen Wehrmachtführung Briefe mit “Heil Hitler”-Unterschrift geschickt und darin geprahlt, an der “Judenvernichtung” beteiligt gewesen zu sein und Hunderte ukrainische Widerstandskämpfer getötet zu haben, so die Zeitung. Er habe auch von der Plünderung der Besitztümer der Holocaust-Opfer und den sexuellen Übergriffen seiner Untergebenen gegen weibliche Gefangene berichtet.
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