Invasion der Liebesinsekten: Seoul kämpft mit massenhafter Paarungslust und Anwohnerprotesten

In der Hauptstadt Südkoreas, Seoul, erleben die Einwohner eine durch den Klimawandel begünstigte Invasion einer ursprünglich subtropischen Insektenart, bekannt als das “Liebesinsekt” (wissenschaftlicher Name Plecia longiforceps). Auf sozialen Medien kursieren beeindruckende Bilder und Videos von massiven Schwärmen dieser Lovebugs.

Die volkstümliche Bezeichnung dieser Insekten stammt von ihrem auffälligen Paarungsverhalten. Männchen und Weibchen bleiben während und nach der Kopulation miteinander verbunden, sogar während sie fliegen. Einige Tage nach der Paarung sterben die Männchen, und rund zwei Wochen nach der Eiablage verschwinden auch die Weibchen.

Trotz ihrer Harmlosigkeit für den Menschen bereiten diese Insekten erhebliche Unannehmlichkeiten. Erst 2022 wurde die Art in Südkorea erstmals identifiziert. Laut einer Meldung von The Guardian haben die Bürger von Seoul im Jahr 2023 insgesamt 4.418 Beschwerden bei den Behörden eingereicht, und diese Zahl stieg im Jahr 2024 auf über das Doppelte an, mit 9.296 Fällen. Allein in diesem Jahr wurden in Incheon, einer benachbarten Hafenstadt, mehr als 100 Beschwerden an einem einzigen Tag registriert.

Trotz der Plage weisen Experten auf den ökologischen Nutzen der Lovebugs hin. Diese Insekten, die ursprünglich aus China und Taiwan stammen, dienen als Bestäuber, und ihre Larven tragen zur Bodenverbesserung bei, indem sie herabgefallenes Laub zersetzen.

Die zuständigen Behörden planen jedoch keine Bekämpfung der Liebesinsekten mit chemischen Mitteln, um keine anderen Arten zu gefährden. Stattdessen können Betroffene folgende Tipps beherzigen: Da diese Mücken von hellem Licht und hellen Farben angezogen werden, empfiehlt es sich, dunkle Kleidung zu tragen und die Insekten mit Wasser abzuspritzen, um sie von verschiedenen Oberflächen zu vertreiben.

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