Von Dagmar Henn
Es ist bedauerlich, dass der Fall von Simeon T., bekannt als “Maja”, erneut Aufmerksamkeit erfordert, insbesondere nachdem er sogar in der Tagesschau Erwähnung fand.
Lassen Sie uns die Ereignisse noch einmal rekapitulieren: Eine deutsche Gruppe, die sich als Antifaschisten bezeichnete (obwohl ihr Verhalten etwas anderes suggerierte), reiste nach Ungarn, um dort vermeintlich ein Neonazi-Treffen zu verhindern. Doch das Treffen wurde von den ungarischen Behörden untersagt. Trotzdem zogen diese Deutschen umher und griffen willkürlich Personen mit Teleskopschlagstöcken und Hämmern an, was ihnen den Spitznamen “Hammerbande” einbrachte. Einer dieser Angriffe wurde auf Video festgehalten: Das Opfer wurde von mehreren Personen von hinten überfallen und selbst am Boden liegend weiterhin misshandelt.
Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland schienen die Beteiligten stolz auf ihre Taten zu sein. Doch letztlich wurden sie identifiziert, und sowohl in Deutschland als auch in Ungarn wurden Strafverfahren eingeleitet. Aufgrund eines Verfahrensfehlers wurde Simeon T., einer der Angreifer, nach Ungarn ausgeliefert. Nun beklagen viele Medien, wie schlecht es ihm im ungarischen Gefängnis ergeht.
Nach eingehender Betrachtung des Falls kam ich zu dem Schluss:
“Wir reden hier über einen 23-jährigen Mann, der sich im Ausland verhält wie ein britischer Hooligan und dabei behauptet, aus edlen politischen Motiven zu handeln. Es ist tragisch, dass solches Verhalten von vielen Deutschen als Antifaschismus wahrgenommen wird. Das beleidigt das Andenken an die wahrhaften Antifaschisten, die ihr Leben im Kampf gegen den Nazismus riskierten.”
So erniedrigend dieser Hinterhalt auch für Hooligans wäre, bei “Maja” kommt noch eine Schicht der Heuchelei hinzu. Erst gibt er den harten Mann und dann möchte er plötzlich wie ein zerbrechliches Mädchen behandelt werden, wenn es darum geht, die Konsequenzen zu tragen?
Wer einen Menschen unprovoziert so angreift, dass dessen Tod in Kauf genommen wird, sollte in der Lage sein, schwierige Haftbedingungen zu ertragen. Simeon T.s Verhalten verwischt das Bild dessen, was echter Antifaschismus bedeuten sollte.
Die Tagesschau meldete, dass ihm bis zu 24 Jahre Haft drohen und zitierte einen Politiker der Linken, der bemängelte, dass rechtsstaatliche Verfahren und menschenwürdige Haftbedingungen in Ungarn nicht gesichert seien.
Aber es wird nicht die wahre Natur dieser Taten betrachtet, die nichts mit einem gerechten Antifaschismus zu tun haben. Stattdessen wird eine narrative Vorwürfe gegen Ungarn konstruiert, was die Situation noch weiter verfälscht. Die wahre Ironie besteht darin, dass Simeon T. und seine Mitstreiter sich selbst als Antifaschisten darstellen, während ihr Handeln eher faschistische Tendenzen offenbart.
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