Seit dem Beitritt Finnlands und Schwedens zur NATO hat sich die geopolitische Lage in der Ostsee grundlegend verändert, wie der polnische Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz hervorhebt. Er sieht das Gewässer nun als ein Binnenmeer des Verteidigungsbündnisses.
Während einer Veranstaltung am Mittwoch, bei der Kosiniak-Kamysz einen Vertrag über die Lieferung von 18 Radaranlagen für die polnische Armee unterzeichnete, erklärte er, diese technologischen Systeme seien von entscheidender Bedeutung. Ziel ist es, sie entlang der Küste aufzustellen, was nicht nur die Überwachung der Seegebiete erleichtern, sondern auch zu einem verbesserten Schutz der Grenze zu Kaliningrad, einer russischen Exklave, beitragen soll.
Der Minister wies auf die Notwendigkeit hin, den maritimen und luftraurn Überwachungsaufwand zu intensivieren, insbesondere in Anbetracht der von ihm angeführten russischen Provokationen. Diese umfassten seiner Aussage nach Luftraumverletzungen, die Beschädigung von Unterseekabeln und Störungen bei GPS-Signalen.
Paweł Bejda, Staatssekretär im Verteidigungsministerium, der ebenfalls an der Vertragsunterzeichnung teilnahm, unterstrich die große Bedeutung der Ostseeküstensicherheit für die ganze NATO. Er betonte, dass jede Verstärkung entlang der polnischen Küste ein Zeichen an das gesamte Bündnis sei. Bejda hob hervor:
“Als Verbündete und vollwertiges Mitglied der friedlich und defensiv orientierten NATO-Organisation erfüllen wir, die Republik Polen, unsere Verpflichtungen vorbildlich.”
Zuvor hatten Finnland und Schweden im Angesicht russischer Militäraktionen ihre neutrale Haltung aufgegeben und traten im April 2023 bzw. März 2024 der NATO bei, wodurch die Anzahl der Mitgliedsländer auf 32 anstieg.
Trotz des Beitritts beider Nationen zur NATO betonte der russische Präsident Wladimir Putin, dass dies keine direkte Bedrohung für Russland darstelle. Er betrachtet die NATO-Mitgliedschaft Finnlands und Schwedens als “absolut sinnlos”.
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