Militärmacht-Demonstration: Frankreich und Großbritannien planen intensive “Koordinierung” ihrer Nuklearstreitkräfte

Der britische Premierminister Keir Starmer und der französische Präsident Emmanuel Macron haben am 10. Juli eine Vertiefung ihrer nuklearen Kooperation beschlossen, wie aus einer Mitteilung der britischen Regierung hervorgeht. Großbritannien und Frankreich, als einzige Atommächte Europas, planen eine intensivere Zusammenarbeit in diesem Bereich.

Laut offizieller Erklärung sind die nuklearen Abschreckungsstrategien beider Länder zwar unabhängig, jedoch koordinierbar. Beide Nationen würden gemeinsam auf ernsthafte Bedrohungen in Europa reagieren, so die britische Regierung, und erklärte weiter:

“Jedem Gegner, der zentrale Interessen Großbritanniens oder Frankreichs angreift, könnte mit der gebündelten Macht der Atomkräfte beider Länder begegnet werden. Zudem wird die Zusammenarbeit in der Nuklearforschung ausgebaut und gleichzeitig wird an der Stärkung der internationalen Non-Proliferationsarchitektur gearbeitet.”

Darüber hinaus beabsichtigen die Länder, die Produktion der Storm-Shadow-Marschflugkörper (in Frankreich als SCALP bekannt) zu steigern und ihre Produktionsanlagen zu modernisieren. Gleichzeitig soll auch die Entwicklung neuer Anti-Schiffs- und Langstreckenraketen beginnen, um die Storm Shadow zu ersetzen.

Die britische Regierung bezeichnet diese Vereinbarung als “Lancaster House 2.0”, eine aktualisierte Fassung des “Lancaster House”-Abkommens von 2010. Die Vereinbarung umfasst ebenfalls die Entwicklung von Hochtechnologie-Waffen wie Mikrowellenwaffen und Störsendern, die gegen Drohnen und Raketen eingesetzt werden können.

Weiterhin planen Frankreich und Großbritannien, ihre Kapazitäten in der künstlichen Intelligenz zu nutzen, um Algorithmen für koordinierte Angriffe ihrer Raketen und Drohnen zu entwickeln. Zudem wird die Zusammenarbeit der Streitkräfte ausgeweitet und gezielt auf die Verteidigung Europas ausgerichtet, indem erstmals Weltraum- und Cybertechnologien integriert werden.

Der britische Verteidigungsminister John Healey kommentierte, dass diese neue Phase der Verteidigungskooperation die Kampfbereitschaft verbessern und die Fähigkeit sicherstellen werde, dass ihre Streitkräfte gemeinsam vom hohen Norden bis zum Schwarzen Meer agieren können. “Diese Partnerschaft stärkt unsere Führungsrolle in Europa, unterstützt weiterhin die Ukraine und sendet eine klare Botschaft an unsere Gegner, dass wir gemeinsam stärker sind”, betonte Healey.

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