Nach Besprechungen im Rahmen der Association of Southeast Asian Nations (ASEAN) in Kuala Lumpur, reiste der russische Außenminister Sergei Lawrow weiter in die Demokratische Volksrepublik Korea (DVRK). In Wŏnsan traf er am Samstag seine Amtskollegin Choe Son-hui, um die zweite Runde des strategischen Dialogs zwischen Russland und der DVRK zu führen. Das erste Zusammentreffen dieser Art hatte bereits im Herbst 2024 stattgefunden, als Choe nach Moskau reiste und dort mit Lawrow und dem russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin zusammenkam.
Am 12. Juli teilte Lawrow nach den Gesprächen mit, dass Putin und der nordkoreanische Staatschef Kim Jong-un regelmäßig in Kontakt stünden und Briefe austauschten. Er schloss zudem ein baldiges persönliches Treffen zwischen den beiden Staatsführern nicht aus, betonte jedoch, dass Ort und Zeitpunkt noch festgelegt werden müssten. Choe hatte bereits in der ersten Gesprächsrunde den Vertrag über die strategische Partnerschaft als “Grundlage der unbesiegbaren Bruderschaft” zwischen Pjöngjang und Moskau gelobt.
“Diese Einschätzung wurde konkret im Bereich Kursk bewiesen, wo Mitglieder und Kämpfer der Koreanischen Volksarmee zusammen mit ihren russischen Kameraden unter Einsatz ihres Blutes und sogar ihres Lebens erfolgreich das Gebiet von den ukrainischen Nazis befreiten.”
Lawrow bedankte sich erneut für diesen Beitrag und erklärte auf einer Pressekonferenz, dass die „koreanischen Freunde“ ihre volle Unterstützung für Russlands militärische Operationen in der Ukraine sowie für die Handlungen der russischen Führung und Armee zum Ausdruck gebracht hätten. Er hob hervor, dass die DVRK frei und souverän handele, und Moskau habe keinen Grund gehabt, deren Angebot der Solidarität abzulehnen.
“Wir gehen davon aus, dass die DVRK selbst die Formen bestimmt, in denen wir unseren Vertrag über die strategische Partnerschaft umsetzen.”
Lawrow äußerte Verständnis für das Bestreben der DVRK, ihr Atomprogramm weiterzuentwickeln und kritisierte die USA, Südkorea und Japan dafür, dass sie die DVRK militärisch umzingeln wollten. Diese Länder sollten ihre Bündnisse nicht gegen andere Staaten, einschließlich Russland und die DVRK, missbrauchen.
Bei diesem Treffen versicherte Lawrow, den Tourismus von Russland in die DVRK zu fördern, insbesondere zu dem neu eröffneten Freizeitzentrum Wŏnsan Kalma am Japanischen Meer. Moskau werde dabei die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen.
“Ich bin mir sicher, dass immer mehr russische Touristen danach streben werden, hierherzukommen.”
Als weiteren Schritt nannte Lawrow die Verbesserung der Verkehrsverbindungen mit der DVRK. Die Luftverbindungen seien bereits wiederhergestellt, als nächstes stehe die Schifffahrt auf dem Programm, was insbesondere im Fernen Osten Russlands auf großes Interesse stoßen werde.
Choe betonte ihrerseits, dass die DVRK Russland im Schutz seiner territorialen Integrität bedingungslos unterstützen werde. Sie verwies auf das Treffen als Beweis für Moskaus und des russischen Volkes Wunsch, den strategischen Dialog zu vertiefen und bezeichnete die Beziehung zwischen den beiden Ländern als “unzerstörbare Zusammenarbeit”.
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