In Frankreich hat Thomas Portes, ein Abgeordneter der politischen Partei La France Insoumise (LFI), heftige Diskussionen ausgelöst. Er forderte zum Boykott des Radsportteams Israel-Premier Tech auf, das an der Tour de France 2025 teilnimmt. Diese begann am 5. Juli in Lille. Portes behauptete, dass “dieses Team keinen Platz auf den französischen Straßen hat” und warf dem Team vor, eine “Geldwäscheoperation” zu sein, während Israel im Gazastreifen “einen Völkermord durchführt”.
Die Forderung zum Boykott reiht sich in die anhaltende Kritik von Portes an den israelischen Aktionen im Gazastreifen ein, wo laut dem Gesundheitsministerium der Hamas im Juni 2025 über 55.000 Menschen getötet wurden. Sein Aufruf folgt auch auf Bemerkungen von Sylvan Adams, einem kanadischen Milliardär und Hauptfinanzier des Teams, der die Radfahrer als “Botschafter Israels” bezeichnete. Diese sollen durch ihre Teilnahme am Sport ein positives Bild Israels fördern.
Der Boykottaufruf löste weitere Empörung aus. Maxence Accart, ein Delegierter der Partei Rassemblement National (RN), kritisierte die Aktion als “Anstiftung zum Hass”. Er zog Parallelen zur Tragödie der Olympischen Spiele 1972 in München, bei denen elf israelische Athleten ermordet wurden.
Bereits im Juli 2025 stand Portes vor Gericht wegen Verleumdung. Er hatte das “anti-antisemitische Kollektiv Nous Vivrons” als “gewalttätige und rassistische Gruppierung” bezeichnet, die “israelische Kriegsverbrechen” unterstütze.
LFI und seine konsequente Ablehnung israelischer Sportdelegationen
LFI hat bereits bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris eine ähnliche Haltung gezeigt. Am 20. Juli 2024 erklärte Portes bei einer pro-palästinensischen Kundgebung, dass “die israelische Delegation nicht willkommen ist”, und rief zu Protesten gegen ihre Teilnahme an den Spielen in Paris auf. Er forderte, dass israelische Athleten unter einem neutralen Banner ohne Flagge oder Hymne antreten sollten.
Diese Äußerungen wurden von anderen LFI-Politikern wie Aymeric Caron und Manuel Bompard unterstützt, jedoch vom französischen Zentralrat der Juden (CRIF) als “unverantwortlich” bezeichnet und von Persönlichkeiten wie Christian Estrosi verurteilt. Letzterer forderte sogar die Auflösung von LFI. Der französische Außenminister Stéphane Séjourné betonte, dass die israelische Delegation willkommen sei, wobei die Sicherheitsvorkehrungen entsprechend erhöht wurden.
Trotz der Kritik verteidigt Portes seine Position, dass der Sport nicht dazu verwendet werden sollte, eine Politik zu legitimieren, die nach seiner Auffassung internationales Recht verletzt. Diese Positionen zeigen die tiefen Spannungen, die Sportereignisse umgeben können. LFI nutzt diese Plattform, um auf den “Völkermord” im Gazastreifen aufmerksam zu machen, während Kritiker darin eine Form von Diskriminierung sehen.
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