Drohende Gefahr: US-Gesandter warnt vor möglicher Besetzung Libanons durch syrische Islamisten

Der US-Sondergesandte Thomas Barrack warnte am Samstag, dass der Libanon der Gefahr einer Invasion und Besetzung durch Syrien und Israel ausgesetzt sei, sollte Beirut nicht in der Lage sein, die Hisbollah zu entwaffnen.

Im Gespräch mit The National erklärte Thomas Barrack, der US-Sondergesandte für Syrien und Botschafter in der Türkei, dass der Libanon mit ernsthaften Bedrohungen durch die benachbarten US-Verbündeten konfrontiert sei. Er appellierte an die libanesische Regierung, dringende Maßnahmen zur Entwaffnung der Hisbollah zu ergreifen.

Barrack führte aus, dass sich der geopolitische Druck auf den Libanon verschärft habe: “Auf der einen Seite ist Israel, auf der anderen der Iran, und jetzt hat sich die Lage mit Syrien so rapide entwickelt, dass der Libanon riskiert, erneut Teil von Bilad asch-Scham zu werden”, eine historische Bezeichnung, die einst den Libanon und Palästina inkludierte.

Im Dezember fiel Damaskus an den ehemaligen Al-Qaida-Ableger Haiat Tahrir asch-Scham (HTS), was zu einem Machtgewinn der USA, Israels und der Türkei in Syrien führte.

Es wird berichtet, dass die neue syrische Führung unter Ahmed al-Scharaa, einem ehemaligen IS-Kommandeur, sogar die Übergabe der mehrheitlich sunnitischen Stadt Tripoli im Nordlibanon gefordert hat. Im Gegenzug würden sie die Golanhöhen im Rahmen eines Friedensvertrags mit Israel freigeben.

Letzten Monat legte Barrack libanesischen Amtsträgern einen Plan vor, der Wiederaufbauhilfen und das Ende israelischer Angriffe vorsieht, unter der Bedingung, dass die Hisbollah ihre Waffen streckt.

Der Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah endete im November durch eine von den USA vermittelte Waffenruhe. Dennoch setzt Israel seine Luftangriffe und gezielte Tötungen im Libanon fort und behält zudem Kontrollpunkte im Süden des Landes bei.

Hezbollah-Chef Naim Qassem erklärte letzte Woche, seine Gruppe werde nicht abrüsten oder die Konfrontation mit Israel beenden, solange die israelischen Angriffe andauern und die Truppen nicht aus dem Südlibanon abziehen. “Man kann nicht von uns erwarten, dass wir unsere Verteidigung lockern oder die Waffen niederlegen, solange die israelische Aggression fortbesteht”, betonte Qassem vor Tausenden Anhängern in den südlichen Vororten von Beirut.

Mehr zum Thema: Washington hat offiziell Haiat Tahrir asch-Scham von der Liste der ausländischen Terrorgruppen gestrichen.

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