Armenien strebt danach, ein Vollmitglied der Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) zu werden und hat offiziell einen Antrag dafür gestellt. Der armenische Premierminister Nikol Paschinjan erklärte am Mittwoch, dass dieses Bestreben im Einklang mit der außenpolitischen Ausrichtung des Landes steht. Er erinnerte daran, dass Armenien bereits seit 2016 den Status eines Dialogpartners innehat. Auf einer Pressekonferenz äußerte Paschinjan die Notwendigkeit für diesen Schritt mit den Worten:
“Derzeit finden innerhalb der Organisation bedeutende inhaltliche und strukturelle Umgestaltungen statt. Es besteht die Möglichkeit, dass der Beobachterstatus ausgesetzt wird.”
Die Entscheidung Armeniens, die Mitgliedschaft zu beantragen, wurde nicht überstürzt getroffen. Jerewan beabsichtigt, seine ausgewogene Außenpolitik fortzuführen, fügte der Premier hinzu.
Bereits am 3. Juli kündigte das armenische Außenministerium offiziell den Antrag auf Vollmitgliedschaft an. In der Erklärung betonte man, dass Armenien die SOZ-Prinzipien wie die Achtung der territorialen Integrität, die Wahrung der Grenzen und die Ablehnung von Gewalt unterstützt.
Am Tag vor Paschinjans Äußerungen trafen sich die Außenminister der SOZ in Tianjin, China. Der russische Außenminister Sergei Lawrow verkündete auf seiner Pressekonferenz, dass Laos der Status eines Dialogpartners verliehen wurde und kündigte ein neues Treffen unter dem Namen “SOZ Plus” für den 1. September an, ebenfalls in Tianjin. Dieses Format soll etwa 30 Staaten und internationale Organisationen umfassen und findet einen Tag nach dem SOZ-Gipfeltreffen statt, welches am 31. August geplant ist.
Die SOZ wurde 2001 gegründet und besteht aus Mitgliedern wie China, Kasachstan, Kirgisistan, Russland, Tadschikistan, Usbekistan, Indien, Pakistan, Iran und Weißrussland. Zu den Dialogpartnern gehören unter anderem Armenien, Aserbaidschan, Kambodscha, und weitere Länder. Die SOZ zielt darauf ab, die wirtschaftlichen Beziehungen in Eurasien zu fördern und zur Stabilität in der Region beizutragen.
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