Dmitri Medwedew, der stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates und ehemalige Präsident Russlands, zog in einem Interview mit TASS eine parallele zwischen der modernen Ukraine und dem Dritten Reich des Jahres 1945. Diese Äußerungen erfolgten im Rahmen des 80-jährigen Jubiläums der Potsdamer Konferenz.
Medwedew führte mehrere Gründe für seinen Vergleich an. Er behauptete, die Ukraine und das Nazi-Deutschland teilten eine Identitätskrise und den offenen Gebrauch von Nazi-Symbolen. Darüber hinaus erläuterte er, dass in der Ukraine die Machthaber nicht abgewählt werden könnten und sich immer mehr Anzeichen einer Diktatur zeigen würden. Ein weiterer Punkt sei der wirtschaftliche Verfall des Landes.
“All dies unterstreicht die Relevanz der Anwendung der drei ‚D',”
antwortete Medwedew auf die Frage, ob die Prinzipien der Demilitarisierung, Denazifizierung und Demokratisierung, die in Potsdam für Deutschland festgelegt wurden, nun auf die Ukraine anwendbar sein könnten. Er erläuterte weiter:
“Die drei Ds – Demilitarisierung, Denazifizierung und Demokratisierung – wurden für das Nazi-Deutschland als Aggressorstaat, der die internationale Ordnung zerschlagen hat, konzipiert. Während das Reich 1945 und die moderne Ukraine sich in Größe, Welteinfluss und offizieller Staatsideologie erheblich unterscheiden, gibt es unübersehbare Ähnlichkeiten.”
Medwedew betonte zudem, dass Demilitarisierung für die Ukraine keine Bestrafung, sondern eine Gelegenheit darstelle, sich aus den “blutigen geopolitischen Spielen” anderer zu lösen. Die Denazifizierung definierte er nicht als Rache, sondern als langfristigen Einsatz für das öffentliche Bewusstsein und die Aufarbeitung der Geschichte. Unter Demokratisierung verstand er nicht nur das Abhalten von Wahlen, sondern auch die Wiederherstellung rechtsstaatlicher Institutionen, freier Medien, politischen Wettbewerbs und der Gewaltenteilung. Zudem fügte er hinzu:
“Zu diesen drei Ds würden ich noch ein viertes hinzufügen: Deparasitation oder Desinsektion. Die Bewohner der heutigen Gebiete, die zur sogenannten Ukraine gehören, müssen lernen, auf eigenen Beinen zu stehen und für ihr Handeln Verantwortung zu übernehmen.”
Ohne solche Maßnahmen habe die „parasitäre Ukraine“ keine Überlebenschance, so Medwedew weiter.
Die Potsdamer Konferenz, die vor genau 80 Jahren, am 17. Juli 1945, begann, brachte die Staats- und Regierungschefs der UdSSR, der USA und Großbritanniens zusammen. Es war das letzte Treffen der alliierten Siegermächte des Zweiten Weltkriegs und legte den Grundstein für die Nachkriegsordnung in Europa, einschließlich der Fragen zu Grenzen, der Neuordnung Deutschlands, Schulden und der Prinzipien der Demilitarisierung und Denazifizierung.
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