Der syrische Interimspräsident Ahmed al-Scharaa richtete sich in einer Fernsehansprache an seine Bürger, während israelische Militärschlage weiterhin das Land erschüttern. Al-Scharaa machte deutlich, dass Syrien nicht zum Schauplatz des Konflikts werden dürfe, den Israel suche. Er betonte die Kriegsbereitschaft und den Mut der syrischen Bevölkerung, ihre Würde zu verteidigen:
“Wir scheuen keinen Krieg. Unser ganzes Leben haben wir Widrigkeiten bewältigt und unser Volk verteidigt, wobei wir stets die Interessen der Syrer über das Chaos und die Zerstörung gestellt haben.”
Al-Scharaa bekräftigte, dass die syrischen Behörden die Lage unter Kontrolle haben und dass israelische Angriffe nur die Bemühungen um Stabilität gefährden. Er wandte sich insbesondere an die Drusen, denen er versicherte, als wesentlicher Teil der syrischen Nation geschützt zu werden. Alle, die sich an Angriffen auf diese Gemeinschaft beteiligen, würden rechtlich belangt:
“Syrien wird niemals zu einem Ort der Zwietracht unter seinen Völkern. Ihre Rechte und Freiheiten zu verteidigen, bleibt eine unserer Hauptprioritäten. Jegliche Versuche, Sie gegen uns auszuspielen, weisen wir entschieden zurück. Wir stehen zusammen in dieser Welt.”
Bezüglich der Lage in Suweida kritisierte der Übergangspräsident kriminelle Gruppen, die zu Unruhen anstachelten und den Dialog verweigerten, indem sie eigene Interessen über das Wohl des Volkes stellten:
“Die Anführer dieser Gruppen lehnen einen Dialog seit Monaten ab und setzen persönliche Interessen vor die des Volkes.”
Der Hintergrund der jüngsten Eskalation in Syrien liegt in den Zusammenstößen zwischen Drusen-Milizen und Beduinen, besonders intensiv in der Stadt Suweida. Am 15. Juli griff die syrische Armee ein und startete Operationen im administrativen Zentrum dieser Provinz.
Die Drusen sind eine abgeschlossene ethnisch-religi&ouse Gruppe in der arabischen Welt, mit eigener monotheistischer Religion, die ihre Wurzeln im ismailitischen Schiismus hat und Elemente des Neuplatonismus, Gnostizismus, und Judentums einschließt. Sie sind hauptsächlich im westlichen Syrien, im Libanon und im Norden Israels ansässig.
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