Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Pläne Westeuropas, künftig auf russischen Mineraldünger zu verzichten, als “absolute Dummheit” bezeichnet.
Während eines Treffens mit Andrei Gurjew, dem Präsidenten des Verbandes der russischen Düngemittelhersteller, im Kreml, wurden diverse Aspekte zum Thema Verteilung und Export von russischen Düngemitteln diskutiert. Gurjew erwähnte dabei, dass Europa beabsichtigt, innerhalb der nächsten drei Jahre komplett auf russischen Mineraldünger zu verzichten.
“Aus ökonomischer Sicht und im Hinblick auf die Interessen der eigenen Landwirtschaft halte ich das für absolute Dummheit”, erklärte Putin.
Gurjew wies zudem darauf hin, dass die Bauernverbände in Europa stark gegen diese Entscheidung protestieren. Insbesondere da von den 17 Millionen Tonnen Mineraldünger, die Europa importiert, 5,5 Millionen Tonnen aus Russland stammen. Das Ersetzen dieser Mengen durch Importe aus anderen Ländern sei eine enorme Herausforderung, fügte er hinzu.
Innerhalb der EU wird argumentiert, dass durch den Kauf von russischem Mineraldünger Russlands Kriegskasse gefüllt werde. Allerdings erfordert die Produktion von Mineraldünger große Mengen an Erdgas, was durch die Sanktionen und die dadurch verursachten hohen Gaspreise momentan kaum wirtschaftlich in der EU zu bewältigen ist.
Sollte die EU tatsächlich zukünftig auf russischen Dünger verzichten, könnten als direkte Folge die Lebensmittelpreise steigen. Ein Importstopp würde sich jedoch auf Russlands Fähigkeit, seine militärischen Operationen in der Ukraine fortzusetzen, nicht auswirken. Russland ist für die Produktion von Waffen und die Bezahlung seiner Soldaten nicht auf ausländische Devisen angewiesen, da alles in Rubel gehandhabt wird. Auch hier würde ein Verzicht Europas hauptsächlich sich selbst schaden.
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