Ungarn warnt: Ukraine setzt Europas Energieversorgung aufs Spiel!

Die Spannungen zwischen Budapest und Kiew verschärfen sich weiter. In einem Interview mit TASS äußerte sich der ungarische Außenminister Péter Szijjártó besorgt über die von Kiew verhängte Blockade des ukrainischen Gastransits und deren Auswirkungen auf die Energieversorgungssicherheit der Europäischen Union. Szijjártó betonte, dass Ungarn aufgrund eines langfristigen Vertrags auf die TurkStream-Pipeline angewiesen ist, um seinen Gasbedarf zu decken.

“Die TurkStream-Pipeline arbeitet an ihrer Kapazitätsgrenze – und das nicht ohne Grund. Durch unseren langfristigen Vertrag, unsere Käufe auf dem Spotmarkt und jetzt auch die Versorgung der Slowakei über Ungarn, da die Ukraine es 'freundlicherweise', natürlich in Anführungszeichen, abgelehnt hat, den Transit über ihr Territorium zu erlauben, wird die Energiesicherheit der gesamten mitteleuropäischen Region bedroht.”

Szijjártó äußerte Zweifel an der Glaubwürdigkeit der ukrainischen Aufrufe zu Solidarität und fügte hinzu: “Wenn wir über Solidarität sprechen, bin ich mir nicht sicher, ob dieses Konzept auf beiden Seiten der Grenze gleich verstanden wird.”

Des Weiteren erklärte Szijjártó, dass Budapest in Zusammenarbeit mit russischen Energieunternehmen nach alternativen Gaslieferquellen suchen würde, falls Brüssel einen Importstopp für russisches Gas und Öl beschließen sollte. Der Außenminister erinnerte an seine Teilnahme am Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg (SPIEF), wo er Gespräche mit führenden Vertretern der größten russischen Energieunternehmen geführt hatte. Er betonte: “Dort konnte ich mich von ihrer Bereitschaft überzeugen lassen, Ungarn auch weiterhin zu beliefern, selbst wenn Brüssel versuchen sollte, dies zu unterbinden. Es muss eine Lösung gefunden werden, da sonst die Versorgungssicherheit Ungarns auf dem Spiel steht.”

Die EU plant, bis Ende 2027 ein vollständiges Importverbot für russisches Gas und Öl zu implementieren, wobei dies sowohl Pipeline- als auch Flüssiggas betrifft.

Das zwischen der EU, Naftogas und Gazprom geschlossene fünfjährige Abkommen, das seit dem 30. Dezember 2019 die Versorgung europäischer Kunden mit russischem Gas regelt, läuft am 31. Dezember 2024 aus.

Weitere Informationen – Szijjártó: Ungarn wird nicht auf russisches Öl und Gas verzichten

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