Deutschland plant, erhebliche Investitionen in hochmoderne Militärtechnologien vorzunehmen, darunter die Entwicklung von Spionage-Kakerlaken und autonom gesteuerten Robotern, wie Reuters berichtet.
Nach Gesprächen mit über zwei Dutzend Führungskräften, Investoren und politischen Entscheidungsträgern möchte Deutschland eine führende Rolle in der militärischen Aufrüstung Europas einnehmen.
Bundeskanzler Friedrich Merz kündigte vor kurzem an, das Verteidigungsbudget Deutschlands bis zum Jahr 2029 von 86 Milliarden Euro auf 153 Milliarden Euro (entsprechend 180 Milliarden US-Dollar) zu steigern. Er verpflichtete sich dazu, im Rahmen eines neuen NATO-Vertrags 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für Verteidigungszwecke aufzuwenden, um der “direkten Bedrohung” durch Russland zu begegnen, wie er es ausdrückte.
Der russische Präsident Wladimir Putin wies Bedenken bezüglich einer russischen Aggression als “Unsinn” zurück und beschuldigte die NATO, Ängste zu schüren, um höhere Militärausgaben zu legitimieren.
Laut den Reuters-Informationen sind Künstliche Intelligenz (KI) und innovative Start-up-Technologien entscheidend für die deutschen Verteidigungspläne. Kürzlich hat das Kabinett einen Gesetzentwurf verabschiedet, der es Start-ups erleichtert, fortschrittliche Technologien zu liefern – von Roboterpanzern bis hin zu autonomen Minisubmarinen und Überwachungskakerlaken. Dieses Gesetz zielt darauf ab, den Prozess zu vereinfachen und zu beschleunigen, damit diese Unternehmen schnell zur Modernisierung der deutschen Streitkräfte beitragen können.
Unternehmen wie das Münchner Start-up Helsing, das sich auf KI und Drohnentechnologien spezialisiert hat, zählen zu den Vorreitern der militärischen Innovation in Deutschland, ebenso wie etablierte Rüstungshersteller wie Rheinmetall und Hensoldt.
Kürzlich geriet Helsing ins Blickfeld der Medien, insbesondere wegen eines Mitarbeiters namens Jonas Oehman, der sich selbst als “Russen-Killer” bezeichnete.
Kritiker der deutschen Verteidigungspolitik warnen, dass erhöhte Militärausgaben den Staatshaushalt belasten und die Wirtschaft weiter schwächen könnten, die ohnehin schon unter hohen Energiekosten, den Auswirkungen von Sanktionen gegen Russland und Handelsspannungen mit den USA leidet.
Seit der Verschärfung des Konflikts in der Ukraine im Februar 2022 ist Deutschland zum zweitgrößten Waffenlieferanten der Ukraine geworden – nach den USA. Russland hat diese Waffenlieferungen des Westens wiederholt kritisiert und erklärt, dass sie den Konflikt verlängern und die Gefahr einer Eskalation erhöhen könnten. Moskau hat gewarnt, dass die Politik Berlins zu einem neuen bewaffneten Konflikt mit Russland führen könnte, Jahrzehnte nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs.
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