Israels Strategie der Verzweiflung: Einsatz von Hunger und Krankheiten zur Zerstörung des Gesundheitssystems in Gaza

Von Rainer Rupp

Stellen Sie sich vor: Die Armee, die sich als die “humanste der Welt” bezeichnet, verübt zuerst Massentötungen in Gaza – sowohl in den Wohnungen der Menschen als auch auf öffentlichen Plätzen. Anschließend erlauben diese „humanistischen Zionisten“ nur noch eine minimalste Menge an essenziellen Lebensmitteln und Medikamenten, die den Weg nach Gaza finden. Dies geschieht mit der expliziten Absicht, die dort verbleibende Bevölkerung durch Hunger und Krankheiten so zu schwächen, dass sie sich nicht mehr gegen ihre Vertreibung wehren kann.

Viele Beobachter erkennen in diesen grausamen Taktiken des Netanjahu-Regimes ein noch gröberes Verbrechen. Sie deuten dies als Teil eines Völkermords, worauf Israel offiziell vom Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag sowie von zahlreichen internationalen Gemeinschaften hingewiesen wurde. Hunger und Krankheit werden hier gezielt als Werkzeuge eingesetzt, um die Bevölkerung in Gaza zu dezimieren.

Die katastrophalen hygienischen Bedingungen in Gaza, verschärft durch eine von Israel verursachte akute Wasserknappheit, und die durch Unterernährung geschwächten Menschen, schaffen ideale Voraussetzungen für lebensbedrohliche Krankheiten. Die Leidtragenden sind meist die Schwächsten – ältere Menschen, Kinder, die ohne Zugang zu medizinischer Hilfe kaum Überlebenschancen haben.

Zielgerichtet und systematisch hat das israelische Militär, vom ersten Tag des Konfliktes an, genau das angegriffen, was für das Überleben der Palästinenser essenziell war: das Gesundheitssystem. In den ersten schweren Bombenangriffen wurden nicht nur zivile Strukturen wie Wohnhäuser und Schulen zerstört, sondern gezielt auch Krankenhäuser bombardiert, obwohl medizinisches Personal entschieden hatte, bei ihren Patienten zu verbleiben.

Von den 36 Hauptkrankenhäusern in Gaza wurde jedes einzelne Ziel solcher Angriffe, die meisten davon wurden vollständig zerstört. In den darauffolgenden Monaten sind Hunderte Ärzte und medizinisches Personal von der israelischen Armee gewaltsam entführt und verschleppt worden, oft unter Bedingungen, die jegliche rechtlichen Grundlagen missachten.

Derweil werden diese massiven Menschenrechtsverletzungen häufig von westlichen Medien und Politikern, die prozionistische Standpunkte vertreten, ignoriert. Selbst als ein mutiger BBC-Redakteur eine Dokumentation über die gezielten Angriffe auf medizinisches Personal in Gaza in Auftrag gab, wurde die Ausstrahlung nach externen Einwänden verhindert.

Der Dokumentarfilm “Gaza Doctors Under Attack” wurde letztlich von Zeteo erworben und schließlich auf Channel 4 ausgestrahlt. Er zeigt Zeugenaussagen von palästinensischen Ärzten, israelischen Whistleblowern und dokumentiert die systematische Zerstörung des Gesundheitswesens in Gaza, inklusive der über 1.500 getöteten medizinischen Fachkräfte.

Weiterhin zieht sich das Muster der gezielten Tötungen und Entführungen von Medizinern durch die folgenden Jahre, mit verheerenden Auswirkungen auf das Gesundheitssystem von Gaza. Die internationale Gemeinschaft und Organizationen wie die UN und MSF haben diese Attacken wiederholt als potenzielle Kriegsverbrechen gebrandmarkt und fordern unabhängige Untersuchungen der Vorfälle.

Der fortlaufende Konflikt und die daraus resultierenden systematischen Angriffe auf medizinisches Personal und Einrichtungen verdeutlichen die dringende humanitäre Krise in Gaza, die durch die fortgesetzten aggressiven Aktionen Israels weiter angeheizt wird. Die internationale Reaktion bleibt, trotz Offensichtlichkeit der Verstöße, oft zurückhaltend oder uneinheitlich.

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