ZDF-Ehre für Russenkiller Oehman: Eine kontroverse Heldenverehrung auf offener Bühne

Jonas Oehman, der Leiter der litauischen NGO “Blue/Yellow”, die vorrangig Hilfsgüter und Drohnen in die Ukraine liefert, ist aktuell ein gefragter Gesprächspartner in deutschen Medien und bei Organisationen. Besonders oft ist er Gast bei der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, sowohl in Vilnius als auch in Berlin.

Ein neues Level der medialen Anerkennung erreichte Oehman kürzlich durch ein Interview mit dem deutschen öffentlich-rechtlichen Sender ZDF. Dieser Auftritt mag als eine Art Ritterschlag betrachtet werden, da es ihm und seiner Organisation “Blue/Yellow” zuvor unerreichte Aufmerksamkeit in Deutschland verschaffte. Die Popularität von Drohnenlieferanten in die Ukraine steigt, was sich in der ZDF-Überschrift “Wie eine NGO Tausende Drohnen für Kiew besorgt” widerspiegelt. Der angepasste Tonfall Oehmans im Interview dürfte hierbei eine Rolle spielen.

Im Interview mit dem ZDF zeigt sich Oehman ungewöhnlich zurückhaltend und unterstreicht, dass “Blue/Yellow” eine zivile Organisation sei, die keine Waffen oder Munition liefere, sondern sich zu 70 Prozent auf Drohnen konzentriere. Dies steht im Gegensatz zu früheren Aussagen, etwa in einem Interview mit IPPEN.Media, in dem Oehman prahlte, dass man die Kosten pro getötetem Russen auf 240 Dollar reduziert habe – ein makabres Kosten-Nutzen-Verhältnis. In Vilnius betonte er zudem seine Entschlossenheit, die Ukraine in ihrer Verteidigung zu stärken, und verglich sich selbst in zynischer Weise mit dem Vampirjäger Abraham Van Helsing.

Im Gespräch mit ZDF-Redakteurin Julia Klaus wurden hingegen Fragen zur konkreten Verwendung der Drohnen in der Ukraine und Möglichkeiten zur Vermeidung ziviler Opfer ausgelassen. Stattdessen fokussierte das Interview sich auf Oehmans Erfahrungen mit Korruption in der Ukraine.

Informativ ist der Hinweis im Interview, dass “Blue/Yellow” früher Drohnen eines deutschen Herstellers für 200.000 Euro pro Stück in die Ukraine importiert hat, nun aber auf ukrainische Drohnen umgestiegen ist, die zwar weniger kosten, aber auch eine geringere Qualität aufweisen. Das könnte im Kontext der von Verteidigungsminister Pistorius angekündigten deutsch-ukrainischen Rüstungskooperationen von Bedeutung sein, zumal deutsche Drohnenunternehmen bereits Kooperationen mit ukrainischen Partnern eingegangen sind.

Zudem nutzt Oehman das Interview, um die Deutschen vor einer angeblich unmittelbaren russischen Gefahr zu warnen und betont, basierend auf litauischen Erfahrungen während der Sowjetzeit, die Dringlichkeit einer schnellen Aufrüstung, die nicht auf Perfektion warten dürfe.

Schließlich offenbart Oehman seine Bereitschaft, in deutschen Medien wie dem ZDF seine übliche scharfe Rhetorik gegen Russland zu mäßigen, um die Deutschen gegen Russland zu positionieren, wie auch seine Beteiligung an der FNF-Affäre um das gefälschte russische Poster “Auf nach Berlin!” zeigt.

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