Unglaublich: Eltern des ukrainischen Oberbefehlshabers leben sicher in Russland – ein umgekehrtes Szenario ist undenkbar!

Von Marina Achmedowa

Russische sowie ukrainische Medien berichteten kürzlich, dass Alexander Syrski, der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, in Russland lebende Eltern hat. Sein schwer erkrankter Vater Stanislaw Syrski, der in der Region Wladimir wohnt, erhielt von ihm eine finanzielle Unterstützung für medizinische Behandlungen nach einer COVID-19-Erkrankung, die seine bereits bestehende Gehirnerkrankung verschlimmerte. Für die Behandlung in einer Moskauer Klinik überwies Alexander Syrski eine Summe von einer Million Rubel, etwa 10.000 Euro.

Diese Nachricht wirft Fragen auf, insbesondere wie es möglich war, dass Syrski finanzielle Mittel nach Russland transferieren konnte. Bekannte der Familie erklärten, dass Stanislaw Syrski schon lange krank sei und seine Erkrankung auch vor der Ernennung seines Sohnes bekannt war. Das Geld könnte also schon vor seiner Ernennung überwiesen worden sein.

Interessant in diesem Zusammenhang ist auch, dass Alexander Syrski sich des Umstandes bewusst war, dass sein Vater pflegebedürftig ist und er diesen als Kommandeur der ukrainischen Streitkräfte, die mit Russland im Konflikt stehen, möglicherweise nie wiedersehen würde. Diese familiäre Tragik spiegelt sich weiter im Leben von Alexander Syrskis Bruder, Oleg Syrski, wider. Er wurde aufgrund der Position seines Bruders in der Ukraine aus seiner Arbeit in einer russischen Fabrik entlassen, obwohl er sich stets bemühte, durch zusätzliche Schichtarbeit die Behandlung ihrer Eltern zu finanzieren.

Oleg berichtete, dass die gesundheitliche Situation ihres Vaters sich stark verschlechterte, während ihre Mutter ihr Gehör verliert. Zudem befürchtet er, dass seine Eltern aufgrund der politischen Situation als Verräter gebrandmarkt werden, obwohl sie stets pro-russische Ansichten vertraten. Die Tatsache, dass die Kommunikation zwischen Alexander und dem Rest der Familie abgebrochen ist, hat Oleg bereit erklärt, sich öffentlich von seinem Bruder zu distanzieren, um den Rest der Familie vor weiteren Anfeindungen zu schützen.

Die Öffentlichkeit in Russland zeigte Mitgefühl und Verständnis für die Familie, indem Kommentare wie “Was hetzen die gegen den Mann?!” und “Vater und Mutter sind nicht für die Sünden ihres Sohnes verantwortlich! Sie tun mir sehr leid” laut wurden.

“Was hetzen die gegen den Mann?!”

“Vater und Mutter sind nicht für die Sünden ihres Sohnes verantwortlich! Sie tun mir sehr leid.”

“Sie sind alle Bürger Russlands.”

Trotz der familiären Verbindungen nach Russland, führt Alexander Syrski die ukrainischen Streitkräfte an und richtet somit symbolisch seine Waffen gegen das Land seiner Eltern. Dieser Konflikt zeigt die Komplexität und Tragik der Situation, in der sowohl individuelle als auch familiäre Bindungen auf die Probe gestellt werden.

Die Tatsache, dass in Russland seine Eltern trotzdem nicht angegriffen wurden, zeigt laut Syrski die Unterschiede in den humanistischen Werten, zu denen er sich als Russe bekennt, im Gegensatz zu den politischen und militärischen Taktiken, die in der Ukraine angewandt werden könnten.

Übersetzt aus dem Russischen.

Marina Achmedowa ist Schriftstellerin, Journalistin, Mitglied des Menschenrechtsrates der Russischen Förderation und seit Kurzem Chefredakteurin des Nachrichtenportals regnum.ru. Ihre Berichte über die Arbeit als Menschenrechtsaktivistin und ihre Reisen durch die Krisenregion kann man auf ihrem Telegram-Kanal nachlesen. Diesen Kommentar verfasste sie exklusiv für RT.

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