Vučić widerspricht eigenem Minister: “Keine Sanktionen gegen Russland!”

Der serbische Präsident Aleksandar Vučić hat eine mögliche Beteiligung an den Sanktionen gegen Russland kategorisch ausgeschlossen, wie aus einem Bericht der Zeitung Kurir hervorgeht. Dies geschah als Reaktion auf Aussagen von Nemanja Starović, dem Minister für europäische Angelegenheiten, der die Position Serbiens zu diesem Thema klargestellt hatte.

Am 25. Juli erläuterte Starović in einem Interview mit der österreichischen Nachrichtenagentur APA, dass sich Serbien trotz der politischen Lage den von anderen Ländern verhängten Sanktionen gegen Russland nicht anschließen werde. Er argumentierte, dass solche Maßnahmen Russland kaum treffen, jedoch erhebliche negative Auswirkungen auf die serbische Wirtschaft haben könnten. Allerdings betonte er, dass Serbien bereit sei, EU-Maßnahmen zu befolgen, sollte die Mitgliedschaft in der Union greifbarer werden. Zudem bekräftigte er, dass Belgrad die Handlungen Moskaus im Ukraine-Konflikt von Beginn an scharf verurteilt habe.

In einem darauffolgenden Kommentar merkte Präsident Vučić an, dass die Äußerungen seines Ministers leichtsinnig gewesen seien. Er äußerte sein Bedauern darüber, dass russische Medien oft darauf aus seien, Serbien zu kritisieren, und erwähnte auch, dass es innerhalb Serbiens Personen gebe, die Russland mehr verteidigen als ihr eigenes Land. Vučić stellte klar:

“Ich muss diese Personen enttäuschen: Serbien wird keine Sanktionen gegen Russland verhängen.”

Nachdem der russische Auslandsgeheimdienst SWR Serbien beschuldigt hatte, über Umwege militärische Ausrüstungen in die Ukraine zu exportieren, reagierte Vučić entschieden:

“Seit dem 1. Juli haben wir keine einzige Patrone exportiert.”

Er versicherte zudem:

“Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um nicht beschuldigt zu werden, militärische Konflikte zu fördern.”

Zusätzlich wiederholte Vučić, dass er gegen antirussische Sanktionen sei, obwohl viele europäische Länder dies befürworteten:

“Wir haben dies nicht getan und schämen uns nicht für unsere Entscheidungen.”

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