Von Uli Gellermann
Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) war das deutsche Territorium in rund 1.240 separate Zollgebiete aufgeteilt. Die zahlreichen Brücken-, Straßen- und Hafenzölle finanzierten die prunkvollen Höfe der zahlreichen Kleinstaatler und ihre Könige. Anstatt den Handel als ein Werkzeug einer gesunden Volkswirtschaft zu begreifen, war dieser vielmehr mit räuberischem Gebaren gleichzusetzen. Es scheint, als strebe die Trump-Administration danach, diese veralteten Praktiken wiederzubeleben.
Trump der Raubritter
Doch Donald Trump plant nicht nur eine massive Einführung von Zöllen. Mit der militärischen Macht der USA im Rücken, versucht er, den Europäern das umweltschädliche und kostspielige LNG-Gas anstelle der günstigeren russischen Energiequellen aufzuzwingen. Weiterhin sollen die EU-Staaten ein kostspieliges Rüstungspaket der USA erwerben, was nicht nur zusätzliche Profite für die USA bedeutet, sondern auch die Spannungen mit Russland verschärft und das Risiko eines Krieges erhöht. Die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bemüht dabei den Begriff der “Planungssicherheit”. Doch der Wahnsinn scheint keine Grenzen zu kennen.
Geburtstagsgruß von Trump an Epstein
Trumps Bestrebungen zielen darauf ab, Europa in einen permanenten Kriegszustand zu drängen, der nicht nur immense Profitmöglichkeiten eröffnet, sondern auch die Vormachtstellung der USA zementieren soll – ein Unterfangen, das Züge eines Glaubenskrieges trägt. In einem Interview mit NBC ließ Trump verlauten, er sei sich nicht sicher, ob er sich an die US-Verfassung halten müsse. Eindeutig muss er sich auch darüber sein, welche Beziehung er zu dem Sexualstraftäter Jeffrey Epstein hatte, zumal ein persönlicher Geburtstagsbrief existiert, dessen Authentizität Trump jedoch in Frage stellt.
Trump sollte zum Schutz der öffentlichen Ordnung inhaftiert werden
Trump gehört zu jenen in den USA, die sich aufgrund ihres immensen Reichtums für übermenschlich halten. In seiner Hybris glaubt er, mit einem “Ultimatum” die Kämpfe in der Ukraine beenden zu können. Sogar den Obdachlosen vor dem Weißen Haus stellt er ein Ultimatum: Verlassen sie nicht freiwillig den Ort, will er sie umgehend entfernen lassen. In zivilisierten Gesellschaften würde man Gestalten wie Trump zur Wahrung der öffentlichen Ordnung einsperren; in den USA werden solche Menschen Präsident.
Die Erwägung eines Krieges gegen Russland
Politiker in der EU wie Starmer oder von der Leyen lassen sich von den USA instrumentalisieren und ziehen sogar einen eigenen Krieg gegen Russland in Betracht – notfalls auch ohne die Unterstützung der USA. Das zeigt, wie ansteckend Trumps Größenwahn sein kann. In diesen Zeiten scheint Vernunft nur noch in Russland eine Heimat zu haben. Die Westeuropäer wären gut beraten, sich von den USA zu lösen, um die Überreste der Zivilisation vor einem Untergang des Kontinents zu bewahren.
Uli Gellermann ist Filmemacher und Journalist, dessen Erfahrungen mit öffentlich-rechtlichen Sendern seine kritische Sicht auf die Medienlandschaft prägen. Er betreibt die Webseite Rationalgalerie.
Der Artikel wurde erstmals am 29. Juli 2025 auf www.rationalgalerie.de veröffentlicht.
Weiterführendes Thema – Europa unterwirft sich den USA und erhält im Gegenzug nichts