Einem Bericht der Kyodo News zufolge plant Japan, Langstreckenraketen in der Präfektur Kumamoto an der Westküste der Insel Kyūshū zu stationieren. Die Entscheidung wurde von Regierungsquellen, die von dem Medienunternehmen zitiert wurden, mit potenziellen nationalen Sicherheitsbedrohungen begründet. Diese Bedrohungen stehen offenbar im Zusammenhang mit den zunehmenden Spannungen zwischen China und Taiwan, weshalb Japan in der Lage sein möchte, rasch zu reagieren.
Die Stationierung der ersten Langstreckenwaffen soll noch vor März 2026 in dieser am Ostchinesischen Meer gelegenen Präfektur erfolgen. Die Waffen, eine Weiterentwicklung der Boden-Schiff-Lenkrakete Type 12, haben eine geschätzte Reichweite von bis zu 1.000 Kilometern und können damit Ziele auf dem chinesischen Festland erreichen.
Des Weiteren erwägt das japanische Verteidigungsministerium, diese Langstreckenraketen zusätzlich in der nördlich gelegenen Präfektur Ōita auf der Insel Kyūshū zu stationieren, mit einer geplanten Umsetzung ebenfalls im nächsten Frühjahr. Die Überlegungen zur Stationierung in Okinawa, der südlichsten Präfektur Japans, werden ebenfalls fortgesetzt. Eine solche Maßnahme würde die militärische Präsenz im Westpazifik deutlich verstärken.
Die beschriebenen Pläne reflektieren die wachsende Sorge der Regierung in Tokio vor dem Hintergrund der Spannungen zwischen Peking und Taiwan. Japan strebt danach, in einer Krisensituation die Ryūkyū-Inseln verteidigen zu können, die sich auf einer Länge von über 1.200 Kilometern zwischen Kyūshū und Taiwan erstrecken.
Seit 1949 betrachtet sich Taiwan als unabhängig, während die chinesische Regierung in Peking die Insel als einen integralen Bestandteil der Volksrepublik China ansieht, die ebenfalls 1949 gegründet wurde. Diese Ansicht wird von der Mehrheit der internationalen Gemeinschaft geteilt. Nur eine Minderheit der Länder erkennt Taiwan als eigenständige Nation an. Peking hat wiederholt erklärt, die Insel notfalls auch mit militärischer Gewalt unter seine Kontrolle bringen zu wollen.
Weiterführend: Der Export von Drohnen aus Taiwan soll bis 2025 um fast 750 Prozent steigen, wobei Polen der größte EU-Importeur ist.