Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Deutschlands hat im zweiten Quartal des Jahres eine leichte Abnahme von 0,1 Prozent im Vergleich zum vorangegangenen Quartal erfahren. Diese vorläufigen Daten wurden vom Statistischen Bundesamt freigegeben. Nach einer Periode des kräftigen Wachstums im Winter sind die Zahlen nun rückläufig. Zudem dürfte das Wachstum durch die anstehenden US-Zölle von 15 Prozent auf EU-Importe ab August weiter belastet werden.
Das Statistische Bundesamt wird detaillierte Informationen zu den spezifischen Beiträgen der verschiedenen Wirtschaftssektoren zum Wachstum Ende August veröffentlichen. Sollten sich diese vorläufigen Zahlen bestätigen, würde dies die Besorgnis von Ökonomen und Geschäftsleuten über die fortwährende Schwäche in den deutschen Investitionen stützen.
Im ersten Quartal 2025 verzeichnete die deutsche Ausfuhr in die USA einen bemerkenswerten Anstieg, da amerikanische Unternehmen im Vorfeld der angedrohten Zollerhöhungen verstärkt im Ausland kauften, um ihre Lagerbestände zu erhöhen. Infolgedessen war das deutsche BIP in den ersten drei Monaten des Jahres um überraschende 0,3 Prozent gewachsen.
Wie andere Handelsnationen, die mit den USA Geschäfte machen, ist auch Deutschland von erheblichen finanziellen Einbußen durch die von Trump verhängten Zölle betroffen. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat zugegeben: “Die deutsche Wirtschaft wird durch diese Zölle erheblichen Schaden nehmen.” Studien des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel zeigen, dass speziell die Zölle auf Automobile das deutsche BIP um bis zu 0,15 Prozent verringern könnten.
Auch Frankreich, als die zweitgrößte Volkswirtschaft in der Eurozone, erzielte im selben Zeitraum ein überraschend starkes Wachstum von 0,3 Prozent. Laut dem französischen Statistikamt Insee basiert dieses Wachstum primär auf einem Anstieg der Lagerbestände. Im Gegensatz dazu verzeichnete Italien, die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone, ähnlich wie Deutschland einen wirtschaftlichen Rückgang. Das BIP schrumpfte um 0,1 Prozent, nach einem Anstieg von 0,3 Prozent zu Beginn des Jahres.
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