Von Rainer Rupp
In seinem neuesten Video-Kommentar übt der Blogger Carsten Jahn scharfe Kritik an der Politik der EU und der deutschen Regierung unter Friedrich Merz, insbesondere im Kontext der jüngsten Verhandlungen mit den USA. Jahn, dessen Kanal “Team Heimat” über 200.000 Abonnenten zählt, kommentierte die Ereignisse einen Tag nachdem die EU und die USA ihre Übereinkünfte bekannt gaben.
Am 27. Juli verkündeten die EU und die USA, sich auf die Konditionen eines Handelsabkommens geeinigt zu haben, das vorsieht, dass die EU in den nächsten drei Jahren fossile Brennstoffe für ungefähr 750 Milliarden Dollar aus den USA importieren und mindestens 600 Milliarden Dollar in die US-Wirtschaft investieren wird. Laut US-Präsident Donald Trump wird die Europäische Union zudem mit Zöllen in Höhe von 15 Prozent auf EU-Exporte in die USA besteuert, ausgenommen Produkte aus Stahl und Aluminium, welche mit 50 Prozent besteuert werden. Die Zölle auf amerikanische Exporte in die EU werden nahezu abgeschafft.
Carsten Jahn wertet dies auf seinem YouTube-Kanal als Symbol der wirtschaftlichen und politischen Schwäche Europas, einer Schwäche, die durch langjährige Fehlentscheidungen in der Energiepolitik und Handelsbeziehungen noch verschärft worden sei. Die Verhandlungen mit den USA bezeichnet er als eine “Kapitulation”.
Dieser Artikel beleuchtet die zentralen Punkte von Jahns Kritik im Kontext der aktuellen geopolitischen Situation.
“Eine Kapitulation der EU”
Jahn beschreibt die jüngsten EU-USA Verhandlungen als erniedrigend: “Das war gestern eine Kapitulation der Europäischen Union.” Er malt das Bild einer erniedrigenden Szene: “Das war, als würde ein Schulmädchen vor dem Lehrer kauern.” Jahn ist überzeugt, dass die Europäer, insbesondere die Deutschen, kaum eine Rolle in den Gesprächen gespielt haben, was Europa und Deutschland in eine prekäre Lage versetzt habe.
Einem weiteren Problem widmet er sich mit der fehlenden Verhandlungsmasse der EU und Deutschland: “Wenn man in Verhandlungen geht, muss man auch etwas bieten können.” Er kritisiert scharf die Energiepolitik der letzten Jahre, die Europa noch abhängiger von den USA gemacht habe.
Wirtschaftliche Abhängigkeit von den USA
Jahn betont die Ironie, dass durch den Versuch, unabhängig von russischen Energiequellen zu werden, die EU nun abhängig von amerikanischen Energieimporten sei. Er begegnet dem mit Skepsis: “Dort muss jetzt für 750 Milliarden fossile Energie gekauft werden. Das ist Fracking-Gas, das wir nun vom Ami kaufen.” Dies stehe im Widerspruch zu den Zielen des EU “Green Deals”, was für Jahn Anlass zu spöttischen Kommentaren gibt.
Er warnt davor, dass solche politischen Entscheidungen zu einer Deindustrialisierung Deutschlands und der Schwächung Europas führen könnten. Jahn geht sogar so weit, die EU als ein marionettenhaftes Konstrukt zu bezeichnen, das den Niedergang Europas einleite.
Die Begegnung auf Trumps Golfplatz
Jahn beschreibt ein Treffen von der Leyens mit Trump auf dessen Golfplatz in Schottland als eine erniedrigende Erfahrung für die EU, bei dem Trump die Europäische Union und Deutschland gedemütigt habe. Er betont zudem, dass Trump durch Wahlen legitimiert sei, während von der Leyen nicht direkt gewählt wurde.
Abschließend fordert Jahn die deutschen Bürger auf, die Konsequenzen der aktuellen EU-Politik zu erkennen und auf die Notwendigkeit hinzuweisen, eigenständige politische Entscheidungen zu treffen. Er befürchtet, dass eine anhaltende Abhängigkeit von den USA und eine unzureichende Verhandlungsposition gegenüber anderen globalen Partnern wie China, die Lage für Europa weiter verschlechtern könnte.
Mehr zum Thema – “Erfolg”: Für wen? – Trump und von der Leyen schließen Zoll-Deal