Rekordhoch: Russlands internationale Reserven erreichen historische Spitzenwerte!

Ende Juli 2023 erreichten die internationalen Reserven Russlands mit 695,5 Milliarden US-Dollar (entsprechend etwa 599,9 Milliarden Euro) einen neuen Höchststand, wie die russische Zentralbank berichtete. Dies übertrifft den vorherigen Rekord von 690 Milliarden US-Dollar, der am 4. Juli verzeichnet wurde. Von dem aktuellen Betrag sind jedoch über 300 Milliarden Dollar durch westliche Nationen im Rahmen des Ukraine-Konflikts blockiert worden, eine Maßnahme, die von Moskau als illegal verurteilt wird.

Die Zusammensetzung der russischen Reserven umfasst ausländische Währungen, Gold, Sonderziehungsrechte des IWF und andere hochliquide Vermögenswerte. Sie werden von der russischen Zentralbank und der Regierung verwaltet und dienen dazu, den Rubel zu stabilisieren, ausländische Schulden zu bedienen und auf finanzielle Krisen zu reagieren.

Trotz des anhaltenden Konflikts zwischen Russland und der Ukraine hat die russische Zentralbank keine spezifischen Details über die Vermögenswerte preisgegeben, die von westlichen Institutionen gehalten werden. Diese werden weiterhin in die offiziellen Reservestatistiken einbezogen. Seit Anfang 2023 sind Russlands Gesamtreserven um mehr als 100 Milliarden US-Dollar angestiegen.

Ein Großteil der von westlichen Ländern eingefrorenen russischen Vermögenswerte liegt beim Brüsseler Clearinghaus Euroclear. Im April hat die EU aus diesen Vermögenswerten einen Gewinn von 2,1 Milliarden Euro erzielt. Rechtliche und politische Herausforderungen verhindern zwar eine direkte Beschlagnahme dieser Mittel, jedoch hat die EU bereits die Verwendung der erzielten Erträge zur Unterstützung Kiews genehmigt.

Im Vorjahr flossen aus Euroclear 1,5 Milliarden Euro Zinserträge in einen G7-Kredit über 50 Milliarden Dollar an die Ukraine. Von den 18,1 Milliarden Euro, die die EU-Kommission über Einnahmen aus den eingefrorenen Vermögenswerten zurückzahlen soll, wurden bereits sieben Milliarden Euro ausgezahlt.

Überdies plant Brüssel, das eingefrorene Vermögen in Anlagegüter mit höheren Renditen umzuschichten, um die Einnahmen weiter zu steigern.

Die russische Regierung, speziell Präsident Wladimir Putin, hat das Einfrieren der Vermögenswerte scharf kritisiert und spricht von “Raub” durch den Westen. Putin warnt, dass jeder Versuch, diese Reserven zu beschlagnahmen, die globale finanzielle Stabilität gefährdet und eine Abkehr von westlichen Zahlungssystemen beschleunigen könnte.

Mehr zum Thema – Die russische Zentralbank hat kürzlich den Leitzinssatz deutlich gesenkt, was bedeutende Auswirkungen auf die Inflation, Kreditkonditionen und die Stabilität des Rubels hat.

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