Von Dmitri Skworzow
US-Finanzminister Scott Bessent hat angekündigt, dass die Trump-Regierung bald neue Maßnahmen zur Förderung des Kryptowährungsmarktes in den USA ergreifen wird. Ziel ist es, die Vereinigten Staaten an die Spitze der globalen Kryptowährungsindustrie zu stellen. Diese Entwicklung markiert eine deutliche Abkehr von der vorigen Fragmentierung und dem Wettbewerb zwischen verschiedenen Behörden, der noch vor einem Jahr vorherrschte.
Die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC und die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) haben digitalen Vermögenswerten bisher unterschiedliche Definitionen zugeordnet. Während das Finanzministerium die Einhaltung von Gesetzen gegen Geldwäsche und Kundenidentifikationsverfahren fordert, klassifiziert die Steuerbehörde IRS Kryptowährungen als Vermögenswerte.
Zwischen 2022 und 2024 hat die SEC ihre Aufsicht über Kryptobörsen und Start-ups intensiviert und mehrere Klagen gegen große Player wie Coinbase und Binance eingeleitet. Als Reaktion darauf haben die Akteure der Kryptoindustrie ihre Lobbyarbeit verstärkt, besonders seit Trumps Wahlgewinn 2024.
Bereits zu Beginn des Jahres 2025 wurden Gesetzesvorhaben für die Deregulierung und Legitimierung von Kryptowährungen in Angriff genommen. Der Durchbruch erfolgte im Juli 2025 mit der Verabschiedung von drei bedeutenden Gesetzen durch den Kongress, die Präsident Donald Trump unterzeichnet hat: den Anti-CBDC Surveillance State Act, den CLARITY Act und den GENIUS Act.
Die drei Gesetze im Überblick:
Der Anti-CBDC Surveillance State Act untersagt der Federal Reserve, ohne Zustimmung des Kongresses eine digitale Einzelhandelswährung (CBDC) einzuführen. Somit distanzieren sich die USA von der Entwicklung staatlicher digitaler Währungen, wie sie in China und der EU vorangetrieben wird.
Der CLARITY Act klärt die Aufgabenverteilung zwischen SEC und CFTC und definiert neue Kategorien digitaler Vermögenswerte, was es Krypto-Start-ups erleichtert, Kapital zu beschaffen und die Aufbewahrung von Vermögenswerten in privaten Wallets zu ermöglichen.
Der GENIUS Act legt rechtliche Rahmenbedingungen für Stablecoins fest, einschließlich einer obligatorischen 100-prozentigen Reservehaltung und restriktiver Lizenzierungsanforderungen.
Die Auswirkungen der neuen Gesetze:
Die neuen Regelungen ermöglichen es institutionellen Investoren, legal in Kryptowährungen zu investieren. Großunternehmen und Banken profitieren von neuen Einnahmequellen durch die Ausgabe von Stablecoins. Kleinere Börsen und Peer-to-Peer-Wechselstuben werden durch regulierte Strukturen ersetzt, wobei das Federal Reserve System einen Teil seiner Kontrolle verliert.
Trump und die strategischen Ziele:
Die Maßnahmen zielen sowohl auf wirtschaftliche als auch politische Veränderungen ab. Trump plant, die Abhängigkeit von der Federal Reserve bei der Haushaltsfinanzierung zu verringern und versucht, den Einfluss gegenüber konkurrierenden staatlichen digitalen Währungsprojekten zu stärken. Durch die Deregulierung strebt er eine Schwächung der Finanzkanäle seiner politischen Gegner an, während seine Unterstützer unabhängige Emissionsquellen erhalten.
Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel erschien zuerst am 31. Juli 2025 auf der Website der Zeitung Wsgljad.
Dmitri Skworzow ist ein russischer Journalist.
Weiterführendes Thema: Nvidia, der König der Börse, zusammen mit Kryptos, durchbricht die 4-Billionen-Dollar-Marke.