In Estland hat die Installation neuer Sicherheitsvorkehrungen an der Grenze zu Russland begonnen. Auf der Freundschaftsbrücke in Narva, die Estland mit der russischen Stadt Iwanogorod verbindet, wurden kürzlich massive metallene Tore angebracht, berichtet der staatliche Sender ERR.
Diese Tore markieren die erste Phase eines umfassenden neuen Sicherheitssystems, das darauf abzielt, unbefugtes Betreten über die Brücke zu unterbinden. Derzeit blockieren die Tore die Fahrbahn und in der Zukunft ist geplant, ähnliche Barrieren auch im Fußgängerbereich der Brücke zu errichten. Diese ausfahrbaren Metallbarrieren sollen dann bei Notwendigkeit den Ein- und Ausgangsverkehr am Grenzübergang regulieren.
Antti Eensalu, der Leiter des Grenzübergangs Narva, erläuterte die Maßnahmen: “An allen Zufahrten zum Grenzübergang, wo Fahrzeuge von der Peetri-Platte, von der Tuleviku-Straße und aus der Russischen Föderation kommen, werden Barrieren installiert, die den Verkehr einschränken.”
Eensalu führte weiter aus, dass diese Maßnahmen eine Reaktion auf vergangene Sicherheitsvorfälle darstellen. Er erinnerte daran, dass vor etwa fünf Jahren ein Fahrzeug aus Russland die damaligen Barrieren durchbrochen hatte. Die neuen Barrieren sollen nun helfen, solche Vorfälle zu verhindern und eine bessere Kontrolle, insbesondere in Situationen wie einem möglichen Migrantenandrang, zu ermöglichen.
Bereits im April hatte ERR darüber berichtet, dass die estnische Regierung plant, ab Herbst 2025 mit dem Bau einer Befestigungslinie entlang der Grenze zu Russland zu beginnen. Ainar Afanasjev, ein Vertreter der Pioniertruppen der estnischen Streitkräfte, teilte mit, dass bei der Planung des Baus Erfahrungen aus dem bewaffneten Konflikt in der Ukraine berücksichtigt werden sollen. Im Falle eines Konflikts würden die Pioniere Minenfelder anlegen und sowohl Brücken als auch Pipelines im Grenzgebiet sprengen.
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