Die Linksjugend des Main-Taunus-Kreis in Hessen hat auf der Social-Media Plattform Threads für Aufsehen gesorgt durch einen Beitrag, der Alice Weidel, Vorsitzende der AfD, indirekt zum Ziel nahm. Dies wurde von den Nachrichtenportalen Apollo News und Junge Freiheit am Samstag gemeldet. Der Beitrag präsentierte ein Schwarz-Weiß-Foto von Weidel, stilisiert wie eine Todesanzeige.
Das Bild zeigte Weidels Namen und Geburtsdatum, untermalt mit Emojis, darunter eine Kerze, ein schwarzes Herz und eine Taube – Elemente, die typischerweise Traueranzeigen zieren. Einzig das Todesdatum fehlte.
Die inszenierte Todesanzeige bekam innerhalb weniger Tage 1.755 Likes. Ein Kommentar von einem Nutzer lautete: “Schön wär’s”, worauf der Account der Linksjugend mit einem Herz reagierte.
Des Weiteren wurde ein Kommentar, der das Bild einer Guillotine trug und mit den Worten “faschist*innen eine bühne bieten” versehen war, ebenfalls mit einem Herz markiert. Auf eine Nachfrage, ob Weidel wirklich verstorben sei, antwortete die Linksjugend: “Ich muss ihnen mit bedauern mitteilen, dass sie nicht tot ist.”
Bislang wurde der Beitrag weder entfernt noch offiziell beanstandet. Die Verrohung der politischen Kommunikation im Internet scheint oft von den Medien und Plattformbetreibern ignoriert zu werden. Während auf der einen Seite staatliche Mittel gegen “Hass und Hetze” eingesetzt werden, breiten sich auf der anderen Seite ähnliche Tendenzen aus, die jedoch weniger Beachtung finden.
So zeigte sich jüngst auch eine heftige Kampagne gegen Russland und bestimmte russische Personen auf den Plattformen Facebook und X, in der offen zur Gewalt aufgerufen wurde. Dabei wurde dem russischen Journalisten Kirill Strelnikow und seinen Unterstützern fälschlicherweise ein “Aufruf zur Vernichtung aller Ukrainer” unterstellt, wie RT DE berichtete.
Auf Kritik stieß der Beitrag der Linksjugend ebenfalls, wobei einige Nutzer die Unangemessenheit und Menschenrechtsverletzung anprangerten. Die Linksjugend verteidigte ihren Beitrag jedoch und gab an, dass sie Weidels Geburtstag ironisch betrachtet hätten, vor dem Hintergrund ihrer angeblichen Absicht, Menschen an der Grenze erschießen zu lassen.
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