Laut Berichten des Nachrichtenportals G1 hat der Oberste Gerichtshof Brasiliens den früheren Präsidenten Jair Bolsonaro unter Hausarrest gestellt. Der Grund dafür sei, dass Bolsonaro gegen gerichtlich verhängte Auflagen verstoßen habe.
Das Gericht stellte fest, Bolsonaro habe die sozialen Medien anderer Personen verwendet, um politische Aktivitäten zu entfalten. Zudem habe er dazu aufgerufen, das Oberste Bundesgericht anzugreifen und habe die Einmischung ausländischer Staaten in Brasiliens Justizsystem unterstützt. Bolsonaro und seine Verteidigung bestreiten sämtliche Vorwürfe.
Während des Hausarrests ist es Bolsonaro verboten, Besucher zu empfangen, abgesehen von direkten Familienangehörigen und seinen Anwälten. Er muss eine elektronische Fußfessel tragen, und alle mobilen Kommunikationsgeräte müssen aus seiner Wohnung entfernt werden.
Ein wesentlicher Grund für diese Maßnahme war Bolsonaros Aufruf an Demonstranten bei einer Kundgebung, die seine Amnestie forderten. Bei dieser Veranstaltung schaltete sein Sohn, Flávio Bolsonaro, ein Freisprechgerät ein, welches es Jair Bolsonaro ermöglichte, mit den Versammelten zu sprechen. Kurz darauf veröffentlichte Flávio auf sozialen Medien ein Video dieser Ansprache. Eine Stunde später wurde dieses Video jedoch wieder entfernt.
Bolsonaro war vom 1. Januar 2019 bis zum 1. Januar 2023 Präsident. Umstritten war seine Ablösung durch Luiz Inácio Lula da Silva nach den Präsidentschaftswahlen 2022, die von Protesten seiner Anhänger begleitet wurden.
Im Jahr 2023 erhob die Generalstaatsanwaltschaft Klage gegen Bolsonaro und das Oberste Wahlgericht Brasiliens sperrte ihn bis 2030 von allen Kandidaturen aus. Eine Unterstützung erhält er von US-Präsident Donald Trump. Im Falle einer Verurteilung könnte Bolsonaro eine Haftstrafe von über 40 Jahren drohen.
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