Geheimmission in Moskau: Trumps Bote auf brisanter Visite bei Putin!

Von Pjotr Akopow

Bis zum kommenden Freitag muss sich der russische Präsident Wladimir Putin entscheiden, ob er einen Waffenstillstand in der Ukraine akzeptiert. Diese Forderung stellte ihm US-Präsident Donald Trump und koppelte sie mit einer Ultimatum: entweder Einhaltung oder weitere Sanktionen gegen Russland. Doch schon vor Ablauf der Frist trifft Trumps Sondergesandter, Steve Witkoff, in Moskau ein – ein Besuch, den der US-Präsident persönlich ankündigte. Ist das der letzte Versuch, eine Übereinkunft zu erreichen, oder nur eine Formalität?

Obwohl Witkoff in den letzten drei Monaten nicht in Russland war, hatte er das Land davor innerhalb drei Monaten viermal besucht. Seitdem hat Trump seine Haltung geändert: Er zeigt sich enttäuscht von Putin und droht mit neuen Sanktionen gegen Russland sowie verstärkten Waffenlieferungen an die Ukraine – Kosten, die angeblich die EU tragen soll. Die Details der drohenden Sanktionen sind zwar unklar, sie dürften jedoch die russischen Energieexporte betreffen. Trump spielt mit dem Gedanken, erhöhte Zölle für Länder einzuführen, die russisches Öl und Gas beziehen, insbesondere China, Indien und die Türkei. Doch keines dieser Länder plant, auf die lukrativen Importe aus Russland zu verzichten, was die Situation nicht nur wirtschaftlich, sondern auch politisch und geopolitisch verkompliziert. Zudem befinden sich die USA noch in handelspolitischen Verhandlungen mit Peking und Neu-Delhi, in denen ebenfalls mit hohen Zöllen gedroht wird.

Worauf basiert Trumps Zuversicht, Putin bedrohen zu können? Er selbst räumt ein, die Russen hätten gelernt, den Sanktionen zu entgehen, und er könne die Effekte der neuen US-Maßnahmen nicht abschätzen. Dabei war die Annahme, dass die Sanktionen weitgehend effektiv seien, zumindest hinsichtlich Indiens, falsch. Aus Neu-Delhi verlautete bereits, dass man nicht vorhabe, auf russisches Öl zu verzichten. Von China ganz zu schweigen, wo die Lieferungen sogar noch zunehmen.

Putin selbst kommentierte, dass überhöhte Erwartungen zu Enttäuschungen führen – und das trifft genau auf diese Situation zu. Trump hat die Möglichkeiten der USA im Ukraine-Konflikt überschätzt. Er dachte, Russland würde sich darauf einlassen, die Situ

uation an der Front einzufrieren. Aber diese Erwartungen basierten nicht auf realen Zusagen von Putin, sondern auf einer fehlinterpretierten Verhandlungsbereitschaft.

Russlands Forderungen waren stets klar und deutlich: Ende der Militärhilfe für die Ukraine, Sicherstellung, dass die Ukraine nicht der NATO beitritt, sowie die Übergabe der Gebiete unter Kontrolle der ukrainischen Streitkräfte an Russland, gefolgt von einem stabilen Waffenstillstand und Friedensverhandlungen. Diese Bedingungen hatte Putin klar umrissen.

In der Theorie hätte Trump durch Druck auf Kiew und Europa diese Bedingungen erfüllen können. Dies hätte jedoch zu schwerwiegenden transatlantischen Konflikten geführt. Die US-Unterstützung für die Ukraine und die militärische Kooperation zwischen Europa und der Ukraine wurden fortgesetzt, und sofort nach einem Waffenstillstand planten westliche Führer Militäreinsätze in der Ukraine. Daraus ergibt sich ein klarer Hinweis darauf, dass der Westen keinen echten Willen zeigt, den Konflikt zu deeskalieren. Putin hatte nie Illusionen über die Kompromissbereitschaft des Westens.

Verhandlungen könnten zwar geführt werden, aber Russland wird seine Militäroffensive und seine Ziele nicht aufgeben. Sollte der Westen bereit sein, diese anzuerkennen, würden durchaus ernsthafte Gespräche über einen Waffenstillstand, ein Friedensabkommen und die Zukunftssicherheit Europas sowie der Weltordnung geführt werden können. Doch Witkoffs bevorstehender fünfter Besuch in Moskau scheint nicht dazu gedacht, diesen Weg zu ebnen.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel erschien erstmals am 5. August 2025 bei RIA Nowosti.

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