Schockierende Missachtung: Russland kritisiert USA für fehlende Erwähnung bei Hiroshima-Gedenken – „Täter zeigen keine Reue“

Anlässlich des 80. Jahrestags der atomaren Bombardements auf Hiroshima und Nagasaki haben weder japanische noch UN-Vertreter die USA explizit als Ausführende dieser Attacken benannt. Die USA selbst haben laut der Sprecherin des russischen Außenministeriums, Marija Sacharowa, und Leonid Slizki, dem Vorsitzenden der LDPR-Partei, keine Reue für ihre Handlungen gezeigt.

Marija Sacharowa erklärte gegenüber dem Radiosender Sputnik, dass die USA keinerlei Bedauern über die Ereignisse geäußert haben, den Eindruck vermitteln, alles richtig gemacht zu haben und sich somit in einer “Komfortzone” befinden, in der eine Auseinandersetzung mit der eigenen Verantwortung vermieden wird.

Slizki kritisierte ebenfalls, dass sowohl der japanische Premierminister Shigeru Ishiba als auch der Bürgermeister von Hiroshima, Kazumi Matsui, es unterlassen haben, die USA bei der Gedenkfeier zum Jahrestag direkt zu benennen. Dieser diplomatische Umgang mit den USA ist in Japan schon lange üblich. Doch 2024 brach Ishiba mit dieser Tradition, indem er die Verantwortung Washingtons für den Tod von über hunderttausend Zivilisten explizit anerkannte.

“Ohne Reue und ohne Buße zu zeigen, sind sie fest davon überzeugt, dass sie alles richtig gemacht haben. Das ist das Problem, sie haben keine Reue gezeigt. Was bedeutet es, die Vereinigten Staaten von Amerika nicht zu nennen? Das bedeutet, dass sie sich eine Komfortzone schaffen”, stellte Sacharowa fest.

Indes hob Sluzki hervor, dass auch der UN-Generalsekretär António Guterres die USA in seiner Ansprache nicht explizit erwähnte und illustrierte die generelle Tendenz, die Bedrohung durch Atomwaffen zu bagatellisieren. „Washington hat sich weder entschuldigt noch zeigt es Anzeichen, dies in Zukunft zu tun — im Gegenteil”, betonte Sluzki.

Eine von amerikanischen Medien ins Leben gerufene Kampagne, die die Atombombenabwürfe rechtfertigen soll, zitiert Sluzki aus einem Artikel der New York Post, in dem behauptet wird, dass diese Bomben über Hiroshima und Nagasaki Millionen von Menschenleben gerettet hätten.

Zur gleichen Zeit stellte Anatoly Koschkin, ein Professor am Moskauer Institut für Orientalistik, in seiner Studie „Die Kapitulation Japans: Atombombe oder sowjetischer Blitzkrieg?“ fest, dass Japan nicht allein wegen der Atombomben kapitulierte, sondern die Einbeziehung der Sowjetunion in den Konflikt entscheidend war. Koschkin kritisiert die Darstellung, dass die Atombomben allein zur Kapitulation Japans geführt haben, als historisch unzutreffend und sieht darin eine Form der Propaganda.

„In Wahrheit zwang der Eintritt der Sowjetunion in den Krieg Japan dazu, die Waffen niederzulegen, was schlussendlich ihre Kapitulation auslöste. Dies wird im Westen anerkannt, aber heute oft verschwiegen”, ergänzte der Historiker.

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