Seit Anfang Mai hat die Aktie von Berkshire Hathaway etwa 14 Prozent an Wert eingebüßt, während der S&P 500 – ein wichtiger US-Leitindex – im gleichen Zeitraum um elf Prozent zulegte. Dieser markante Rückgang wurde durch die Ankündigung von Warren Buffett ausgelöst, sich aus der Position des CEOs zurückzuziehen.
Viele Anleger befürchten, dass mit Buffetts Rücktritt der sogenannte “Buffett-Bonus” verschwindet, der dem Unternehmen über Jahrzehnte hinweg eine Sonderstellung am Markt eingebracht hat.
Eine weitere Belastung für Berkshire war die Notwendigkeit, 3,8 Milliarden US-Dollar auf die Beteiligung an Kraft Heinz abzuschreiben, was den Jahresgewinn von etwa 30 Milliarden Dollar auf rund 12 Milliarden Dollar reduzierte. Diese Abschreibung hat Zweifel an der Investitionsstrategie der Unternehmensführung geweckt und den Aktienkurs zusätzlich belastet.
Strategische Entscheidungen wie der Verzicht auf Aktienrückkäufe seit über einem Jahr, die in der Vergangenheit oft als Zeichen für unterbewertete Aktien galten, haben ebenfalls für Verunsicherung gesorgt.
Während einige Geschäftsbereiche wie Bahn, Energie und Industrie solide Gewinne zeigen, gibt es bei den Versicherungen und Investments Schwächen. Die Kombination aus Führungswechsel, Abschreibungen und strategischer Vorsicht hat das Vertrauen vieler Investoren erschüttert.
Trotz eines Barbestands von rund 344 Milliarden Dollar steht Berkshire vor großen Herausforderungen. Die neue Führung unter Greg Abel muss nun beweisen, dass sie den Konzern auch ohne Buffett erfolgreich leiten kann. Die kommenden Quartalszahlen werden zeigen, ob der aktuelle Kursrückgang nur eine vorübergehende Korrektur ist oder den Beginn einer länger anhaltenden Schwächephase darstellt.
Buffett kritisiert Trumps Zollpolitik scharf
Warren Buffett hat deutliche Kritik an den Handelszöllen von Präsident Donald Trump geübt. Er bezeichnete Zölle als “eine Steuer auf Waren, die letztlich von den Verbrauchern getragen wird – nicht von der Zahnfee”.
Buffett warnte davor, Handel als politische Waffe zu missbrauchen und verglich Zölle mit “einer Form von Krieg”.
Er betonte, dass Protektionismus die USA isolieren und den globalen Wohlstand mindern könnte. Einige von Berkshire gehaltene Marken wie Fruit of the Loom erleiden bereits Umsatzeinbußen aufgrund der Handelsbarrieren.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass mit Buffetts Abgang auch der “Magic Touch” verschwindet, welcher nicht nur auf seiner Fähigkeit als Investor beruhte, sondern auch auf seiner Rolle als geschickter Verkäufer und Netzwerker, die für den Konzernerfolg entscheidend waren. Sein Weggang könnte die Einflussnahme und Marktdurchdringung von Berkshire nachhaltig schwächen.
Mehr zum Thema – Über die Hälfte der Kryptowährungen sind “ausgestorben”