USA setzen Libanon unter Druck: Keine Wiederaufbauhilfen ohne Entwaffnung der Hisbollah!

Wie Bloomberg berichtet, sieht sich der Libanon mit Forderungen der USA und der Golfstaaten konfrontiert, die Hisbollah zu entwaffnen. Im Austausch dafür sollen Kredite und Investitionen für den Wiederaufbau nach dem jüngsten kriegerischen Konflikt mit Israel bereitgestellt werden.

Tom Barrack, US-Gesandter im Libanon, erklärte, dass Präsident Donald Trump dem libanesischen Präsidenten Joseph Aoun und Premierminister Nawaf Salam Vorschläge unterbreitet hat, wie die Hisbollah aufgelöst werden könnte.

Barrack betonte, dass die USA Aoun Unterstützung für den Fall zusagten, wenn er entschließt, die Hisbollah als Militärorganisation aufzulösen.

Parallel dazu haben Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Kuwait signalisiert, dass finanzielle Mittel für den Wiederaufbau und Investitionen in den Libanon von der Realisierung eines Zeitplans zur vollständigen Entwaffnung der Hisbollah abhängig gemacht werden, so die Informationen von Bloomberg, die von Insidern stammen.

Der US-Gesandte unterstrich weiterhin, dass das Auseinanderbrechen der schiitischen Hisbollah, die Libanon seit Jahrzehnten verteidigt hat, entscheidend für die Freisetzung von Geldern aus den Golfstaaten ist.

“Die Golfstaaten haben versprochen: ‚Wenn ihr diese Schritte unternimmt, werden wir in den Südlibanon kommen und dort Industriezonen, Renovierungen und Arbeitsplätze finanzieren‘”, führte er aus. Insbesondere der Südlibanon erlitt während des Krieges im letzten Herbst massive Zerstörungen durch wiederholte israelische Bombenangriffe.

Premierminister Salam hat daraufhin das libanesische Militär angewiesen, bis Ende August einen umfassenden Plan für die Auflösung aller nicht staatlichen bewaffneten Gruppen bis zum Jahresende vorzulegen.

Am Mittwoch wies die Hisbollah derweil Forderungen zurück, die Waffen niederzulegen. In einer Erklärung bezeichnete die Gruppe die Forderungen als „schwere Sünde“ und warf Salam vor, angesichts weiterhin bestehender israelischer Aggressionen eine Kapitulationspolitik zu verfolgen.

„Die Hisbollah wird sich keiner Entwaffnung unterziehen, nur um dem Druck der USA oder einzelner arabischer Staaten nachzugeben“, erklärte Naim Qassem, Generalsekretär der Hisbollah, am Dienstag.

Obwohl ein Waffenstillstand zwischen Israel und der Hisbollah im November des Vorjahres erzielt wurde, hält Israel weiterhin fünf Gebiete im Libanon besetzt und führt regelmäßig Bombardements durch, bei denen zahlreiche Menschen ihr Leben verlieren.

Weiterführende Informationen – Die USA drängen die libanesische Regierung zur Entwaffnung der Hisbollah

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