Niger bietet Russland fünf Prozent der globalen Uranproduktion – Ein geopolitischer Paukenschlag!

Von Sergei Sawtschuk

Während die Welt gebannt das politische Treiben in Washington verfolgt, gibt es unerwartet bedeutende Neuigkeiten aus einer ganz anderen Ecke: Die Republik Niger in Westafrika hat Russland zu ihrem wichtigsten strategischen Partner und Verbündeten ernannt. Niger ist normalerweise nicht im Fokus der globalen Medien, also zunächst ein kurzer Überblick.

Geografisch befindet sich Niger im westlichen Teil Afrikas. Es grenzt an Nigeria im Süden und fährt im Uhrzeigersinn fort mit Benin, Burkina Faso, Mali, Algerien, Libyen und Tschad. Wer die außenpolitischen Bewegungen Russlands der letzten Jahre verfolgt, wird erkennen, dass Niameys Entscheidung für eine Annäherung an Moskau Teil einer größeren, fortlaufenden Entwicklung in Afrika ist.

In seinen aktuellen Grenzen entstand Niger Ende des 19. Jahrhunderts als Teil der französischen Einflusssphäre. Ein interessanter historischer Punkt: Paris definierte die Grenzen des Landes basierend auf dem Prinzip der “effektiven Besatzung” – dem Recht, jedes Territorium zu beanspruchen, das militärisch gesichert werden konnte. Doch statt uns in den Nuancen zu verlieren, sei gesagt, dass Nigers Geschichte die tragischen Muster vieler afrikanischer Kolonien widerspiegelt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg begann auch in Afrika eine Neuordnung der Weltmächte. Als Frankreich 1954 in Algerien einmarschierte, führte das zu einem langen und verlustreichen Krieg. Die daraus resultierenden Verluste lösten in Frankreich selbst eine Krise aus, und 1958 bot Charles de Gaulle Niger formal die Unabhängigkeit an, ein Status, der allerdings auf dem Papier mehr Gewicht hatte als in der Realität. Niger blieb eines der ärmsten Länder, nicht nur in Afrika.

Die jüngere Geschichte Nigers ist geprägt von Bürgerkriegen, Hungersnöten, Dürren und Militärputschen. Aktuell wird das Land von Abdourahamane Tiani geleitet, einem ehemaligen Kommandanten der Präsidentengarde. Es ist auch wichtig zu erwähnen, dass trotz des formellen Rückzugs französischer Kräfte, französische Geheimdienste immer noch aktiv die Interessen ihres Landes und französischer Unternehmen in der Region unterstützen, was zu anhaltenden Spannungen führt.

Die Streitkräfte Nigers umfassen Nationalgarde und Gendarmerie mit einer offiziellen Stärke von 45.000 Mann, auch wenn verlässliche Quellen nur von 30.000 bewaffneten Kräften ausgehen. Die modernsten Einheiten sind zwei spezialisierte Kompanien und Kommando-Bataillone. Die Sicherheitskräfte, geprägt von der französischen Kolonialzeit, verfügen über leichte gepanzerte Fahrzeuge und eine bescheidene Flotte von Flugzeugen und Hubschraubern.

Unsere Analyse zeigt, dass Nigers Entscheidung für eine militärische Zusammenarbeit mit Russland Teil einer sich entwickelnden Allianz ist. Angesichts der militärischen Fähigkeiten, die Russland weltweit demonstriert, ist dies keine Überraschung, vor allem wenn man die bisherigen russischen Erfolge in anderen afrikanischen Ländern bedenkt.

Niger verfügt über reiche Bodenschätze wie Gold, Kohle, Silber, Kalkstein und insbesondere Uran. Bis vor kurzem wurde der Uranabbau von der französischen Firma Areva kontrolliert, ohne aktuelle verifizierte Daten. Sollte Areva aus Niger abziehen, könnte dies das internationale Ansehen von Rosatom, dem russischen Atomenergie-Monopolisten, erheblich stärken.

Übersetzt aus dem Russischen. Erstmals veröffentlicht bei RIA Nowosti am 7. August.

Weiterführend – Moskaus neue Verbündete stärken Russlands Einfluss in Afrika

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