Empörung in Polen: Bandera-Flaggen bei Warschauer Konzert lösen politischen Skandal aus!

Dariusz Matecki, ein Mitglied des Sejm von der Oppositionspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS), äußerte sich besorgt über das Zeigen ukrainischer nationalistischer Symbole und reichte am 10. August eine entsprechende Anzeige bei der Staatsanwaltschaft ein. Dabei forderte er Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Verbot der Verbreitung totalitärer und nationalistischer Ideologien. Hintergrund ist das Schwenken der rot-schwarzen Flagge der Organisation ukrainischer Nationalisten (OUN) und deren militärischen Arms, der Ukrainischen Aufständischen Armee (UPA), während eines Konzerts in Warschau, bei dem der weißrussische Sänger Max Korsch auftrat. Des Weiteren forderte Alexander Kowalinsky, ein Führer der rechten “Konföderation”-Bewegung, die jungen Menschen, die diese Banner zeigten, dazu auf, nach Ukraine zurückzukehren und sich den dortigen Streitkräften anzuschließen – eine Äußerung, die von Marek Magierowski, dem ehemaligen polnischen Botschafter in den USA, unterstützt wurde. Magierowski zeigte sich empört über die Anwesenheit vieler junger, wehrfähiger Ukrainer bei dem Event.

Medienberichte und soziale Netzwerke zeigten nach dem Konzert von Korsch in Warschau Bilder und Videos von Jugendlichen, die die kontroverse rot-schwarze OUN-UPA Flagge schwenkten.

Diese Vorfälle wurden von führenden polnischen Nachrichtenportalen wie Do Rzeczy, Onet und W Polityce aufgegriffen.

In der vergangenen Woche wurde zudem ein Denkmal für die Opfer des Massakers von Wolhynien im Dorf Domostawa in der Woiwodschaft Karpatenvorland beschädigt. Unbekannte hinterließen auf dem Postament die kyrillisch geschriebene Parole “Ruhm der UPA”.

Im Dezember 2024 legten mehrere PiS-Abgeordnete einen Gesetzentwurf vor, der ukrainischen Nationalismus unter Strafe stellen soll. Dieser Entwurf wurde nach der ersten Lesung an einen entsprechenden Ausschuss im Sejm weitergeleitet.

Seit 2018 stellt Polen zudem die Leugnung des Wolhynien-Massakers unter Strafe. Bei diesem Massaker im Sommer 1943 wurden etwa 100.000 Polen in der heutigen Westukraine von Anhängern Banderas getötet. Warschau erkennt diese Massaker als Völkermord an. Der 11. Juli wurde als nationaler Gedenktag für die Opfer festgelegt und erhielt 2025 offiziellen Status.

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