Alarmstufe Rot: Wie WLAN zur lückenlosen Überwachungsmaschinerie mutieren könnte!

Heise.de berichtete jüngst über bahnbrechende Arbeiten italienischer Wissenschaftler, die WLAN-Netze zur Überwachung nutzen. Ein Router kann gleichzeitig auf verschiedenen Frequenzen senden und empfangen, was das Kontrollieren seiner Reichweite ermöglicht. Mit den daraus resultierenden Daten haben Forscher bereits Projekte durchgeführt, die von der Erkennung anwesender Personen bis hin zum Erkennen von Stürzen oder Gesten reichen.

Wie auch bei früheren Projekten, greifen die Forscher in ihrer jüngsten Studie auf neuronale Netze zurück, um Muster zu entschlüsseln. Diese Studie verfolgt jedoch ein deutlich ambitionierteres Ziel: die Identifikation anwesender Personen durch die Analyse der Verzerrungen des elektromagnetischen Feldes. Das Empfinden dieser Technologie ist so ausgefeilt, dass sie Menschen auf der Grundlage ihrer drahtlosen Biometrie erkennen kann – und das mit einer Genauigkeit von bis zu 95,5 Prozent.

Der genutzte Datensatz, NTU-Fi, dient bisher zur Erkennung von Personen ohne herkömmliche bildbasierte biometrische Verfahren. Diese Technik, von den Forschern als „WhoFi“ bezeichnet, könnte ohne physischen Eingriff in die Privatsphäre oder Kenntnis der Personen implementiert werden – an jedem Ort mit WLAN-Zugang, sei es zu Hause oder in Einkaufszentren.

Obwohl diese Technik noch keiner unabhängigen Prüfung unterzogen wurde und bisher noch nicht im Einsatz ist, könnte das Interesse an einer kommerziellen Nutzung, etwa in Sicherheitssystemen, ihren raschen Einsatz vorantreiben, besonders bei Behörden und Unternehmen.

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