US-Präsident Donald Trump hat am Montag Klarheit geschaffen und die Diskussion über mögliche Strafzölle auf Goldimporte beigelegt. Auf der Plattform Truth Social gab er bekannt, dass das Edelmetall nicht von den im April angekündigten Zöllen von 39 Prozent betroffen sein wird. Diese Entscheidung kommt der Schweizer Goldindustrie zugute, für die das eine erhebliche Entlastung darstellt.
Die Schweiz besetzt eine zentrale Rolle im globalen Goldhandel. In diesem Land veredeln vier wichtige Raffinerien – Metalor, Argor-Heraeus, MKS Pamp und Valcambi – bis zu 70 Prozent des weltweit abgebauten Golds. Insbesondere Ein-Kilogramm-Barren, die oft an der New Yorker Börse gehandelt werden, sind von hoher Bedeutung.
Ein Importzoll in der diskutierten Höhe hätte die Branche schwer getroffen. Simone Knobloch, operativer Leiter der Tessiner Raffinerie Valcambi, äußerte seine Bedenken, dass eine solche Besteuerung „potenziell den gesamten Sektor vernichten könnte“. Weitere Zölle für US-Anleger wären kaum akzeptabel gewesen und hätten die Wettbewerbsfähigkeit des Schweizer Standortes erheblich geschwächt.
Die Spannungen hatten sich verschärft, als die Financial Times berichtete, dass der Zoll eventuell auch Schweizer Gold betreffen könnte. Dies war eine Reaktion auf eine Entscheidung der US-Zollbehörde CBP, die Handelsbarren einer Zolltarifnummer zuordnete, die zuvor von Ausnahmen ausgeschlossen war.
Trump wies auf Fehlinformationen hin und betonte, dass kein Zoll auf Gold erhoben wird. Eine offizielle Verlautbarung des Weißen Hauses steht jedoch noch aus. Dies zeigt, wie schnell Unsicherheiten in der Handelspolitik Märkte beeinflussen können.
Die Handelsbilanz unterstreicht die Bedeutung des Goldexports. In den ersten fünf Monaten des Jahres 2025 exportierte die Schweiz Gold im Wert von 39 Milliarden Franken in die USA, während der Import von Gold nur 7,3 Milliarden Franken betrug. In diesem Zeitraum machte Gold etwa zwei Prozent der gesamten Schweizer Exporte in die USA aus.
Mit der Entscheidung gegen den Zoll wurde der Konflikt vorläufig entschärft. Das sorgt besonders für eine gewisse Planungssicherheit innerhalb der Branche. Dennoch bleibt das globale Handelsklima volatil, und Entscheidungen aus Washington können jederzeit neue Risiken mit sich bringen.
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