Russland und der Iran kooperieren bereits seit Jahren erfolgreich im Bereich der friedlichen Nutzung der Kernenergie. Ein bedeutendes Beispiel dieser Zusammenarbeit ist das Kernkraftwerk Buschehr, das von Spezialisten des russischen Staatskonzerns Rosatom auf iranischem Territorium realisiert wurde. Der erste Reaktorblock mit einer Kapazität von 1.000 Megawatt wurde 2013 an den Iran übergeben.
Der Generaldirektor von Rosatom, Alexei Lichatschow, hat kürzlich enthüllt, dass das Interesse des Iran sich nicht nur auf große Atomreaktoren beschränkt, sondern auch kleinere nukleare Einheiten umfasst.
In einem Interview teilte Lichatschow mit, dass iranische Partner zu Beginn des Jahres den Vorschlag gemacht hätten, die bestehende Kooperation zu vertiefen und zusätzlich kleine modulare Reaktoren im Land zu errichten. In einem Gespräch mit dem Sender Rossija 1 äußerte sich der Rosatom-Chef wie folgt:
“Die Verhandlungen sind derzeit im Gange und ich bin zuversichtlich, dass wir früher oder später zu einer Vereinbarung kommen werden.”
Die diskutierten kleinen modularen Reaktoren (Small Modular Reactor, SMR), oft auch als Mini-Atomkraftwerke bezeichnet, haben eine Kapazität von weniger als 300 Megawatt. Zum Vergleich: Ein traditionelles Atomkraftwerk erreicht in der Regel mindestens 1.000 Megawatt, erklären Experten.
Weiterhin betonte Lichatschow im Interview, dass Russland schon immer aktiv an einer Lösung der sogenannten “Iran-Frage” mitgewirkt habe. Bei der Ausgestaltung und Implementierung des Gemeinsamen Umfassenden Aktionsplans (JCPOA) von 2015 habe Russland eine entscheidende Rolle gespielt. Der JCPOA sieht vor, dass der Iran seine nuklearen Aktivitäten einschränkt und im Gegenzug eine Lockerung internationaler Sanktionen erhält. Lichatschow zufolge hat Moskau den Iran in dieser Zeit nicht nur technisch, sondern auch diplomatisch unterstützt.
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