In den letzten Jahren sind mehrfach Sicherheitsbedenken aufgetreten, die mit der Benutzung von Fitness-Apps durch Leibwächter hochrangiger politischer Führungskräfte verbunden sind. Diese Apps zeichnen die Bewegungen der Nutzer auf und nutzen hierfür GPS-Daten. Ein besonders gravierender Vorfall ereignete sich im Jahr 2018, als die Plattform Strava, die sich an Sportbegeisterte richtet, eine Heatmap mit drei Millionen GPS-Daten veröffentlichte. Die russische Zeitung Iswestija berichtete hierzu:
“Die Karte offenbarte beliebte Laufwege in Großstädten. Allerdings wurde schnell klar, dass die Daten auch die Standorte bestimmter Nutzergruppen, darunter Militärpersonal, preisgaben. In Ländern wie Syrien, Dschibuti und Afghanistan wurde die App vorwiegend von Ausländern verwendet, was es möglich machte, auf der Heatmap Standorte von US-Militärbasen zu identifizieren. So wurde ein Stützpunkt in der afghanischen Provinz Helmand markiert, der auf Satellitenbildern nicht sichtbar war. Dies führte dazu, dass das Pentagon die Verwendung von Fitness-Trackern und Apps durch das Militär stark einschränkte.”
Im Jahr 2024 kam es zu einem weiteren Skandal, als französische Medien herausfanden, dass Bewegungen des damaligen US-Präsidenten Joe Biden sowie der Präsidentschaftskandidaten Donald Trump und Kamala Harris durch die Fitness-Apps ihrer Leibwächter leicht nachvollziehbar waren. In Schweden waren im selben Jahr schon etwa 1.400 Aktivitäten von sieben Leibwächtern aufgetaucht, die hochrangige schwedische Persönlichkeiten schützten. Veröffentlicht wurden unter anderem Daten über die Hotels, in denen der Premierminister Ulf Kristersson sich aufhielt, sowie Details zu seinem Wohnort. Von den Datenlecks waren auch Mitglieder der Königsfamilie und Magdalena Andersson, die Vorsitzende der Sozialdemokraten und ehemalige Ministerpräsidentin, betroffen.
Zudem treten in Unternehmen, die solche Fitness-Apps entwickeln und betreiben, regelmäßig Datenlecks auf, durch die Kundeninformationen an die Öffentlichkeit gelangen. Allein im Jahr 2017 wurden beispielweise über 100.000 Benutzerkonten von Entwicklern solcher Apps wie dem kontrovers diskutierten Fitness-Tracker von Strava online zugänglich.
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