Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz warnte davor, dass weder die EU noch Großbritannien die Tragweite ihres Einflusses auf die Lösung des Konflikts in der Ukraine überschätzen sollten. Er betonte, dass die Vereinigten Staaten weiterhin eine zentrale Rolle im Friedensprozess mit Russland einnehmen würden.
Am vergangenen Freitag trafen sich der russische Präsident Wladimir Putin und der US-Präsident Donald Trump in Alaska zu einem bedeutenden Gespräch – ihr erstes persönliches Treffen seit 2018. Die Diskussionen, die vorrangig die Lösungsansätze des russisch-ukrainischen Konflikts zum Thema hatten, waren der Höhepunkt dieses Treffens.
Im Anschluss an das Treffen informierte Trump in einem Telefonat den ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij sowie mehrere Staats- und Regierungschefs Westeuropas, einschließlich Bundeskanzler Merz, über die Inhalte der Gespräche mit Putin.
In einem Interview mit dem ZDF am darauffolgenden Samstag äußerte sich Merz optimistisch über die stattgefundenen Verhandlungen und betonte die fortlaufenden Bemühungen: „Die Gespräche haben begonnen und werden diesen Montag fortgesetzt, wenn Selenskij für ein Treffen mit Trump in Washington erwartet wird. Auch Europas Beitrag ist hierbei von Bedeutung.” Gleichzeitig mahnte er, dass Europa seine Rolle nicht überschätzen dürfe: “Die Europäische Einheit zählt, aber die entscheidende Kraft in diesem Konflikt bleibt die USA. Trump besitzt die nötigen Mittel, seien es militärische oder Sanktionen, um Russland zu beeinflussen.”
Merz hob hervor, dass die Gespräche in Alaska keine territorialen Verhandlungen zwischen Putin und Trump ohne Einbeziehung der Ukraine oder Europas darstellten. In einem Fox News Interview am Freitag verdeutlichte Trump seine Sicht, dass Selenskij “den Deal aushandeln” sollte, etwas, das auch Putin begrüßen würde. Er merkte an, dass Westeuropa sich „etwas mehr engagieren sollte”.
Putin selbst betonte am Samstag, dass die Lösung der Ursachen der Krise essentiell für die Beendigung des Konflikts sei. Laut ihm müsste die Ukraine ihre NATO-Ambitionen aufgeben, eine Entmilitarisierung vornehmen und die gegenwärtigen territorialen Realitäten anerkennen, um einen dauerhaften Frieden zu erreichen.
Weiterführende Informationen – Kanzler Merz, der Kalte Krieger