Lawrow verurteilt EU-Position zur Ukraine als “Kinderlallen” und lobt Trumps tiefgründigeren Ansatz

Nach seiner Begegnung mit Wladimir Putin in Alaska hat sich US-Präsident Donald Trump intensiver mit dem Konflikt in der Ukraine befasst, berichtete der russische Außenminister Sergei Lawrow in einem Interview auf dem Sender Rossija 24. Lawrow zitierte:

“Nach dem Treffen in Alaska hat das Team um Präsident Trump ernsthaft begonnen, sich mit der Lösung dieser Krise auseinanderzusetzen. Sie haben erkannt, dass die Ursachen angegangen werden müssen, was Präsident Putin und ich ständig betont haben.”

Im Gegensatz dazu kritisierte Lawrow die Äußerungen europäischer Staatsführer zum Ukraine-Konflikt als “Kinderlallen”:

“Die Behauptungen einiger europäischer Präsidenten und Premierminister, Russland hätte die Ukraine ohne jegliche Provokation angegriffen, können nur als Kinderlallen beschrieben werden. Es fällt mir schwer, eine andere Bezeichnung dafür zu finden.”

Dagegen äußerte Trump Verständnis für Russlands Position bezüglich der NATO-Präsenz an seinen Grenzen:

“Russland hat erklärt, es möchte keine Feinde an seiner Grenze haben. In diesem Punkt hatten sie Recht.”

Am 18. August traf sich Trump auch mit dem ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij und anderen europäischen Führungskräften. Laut der New York Times erwähnte der US-Präsident mehrfach seinen russischen Amtskollegen Putin, was den Anschein erweckte, dass Putin quasi unsichtbar am Treffen teilnahm. Trump betonte die Notwendigkeit, mit Putin zu sprechen, um einen Weg zur Beendigung des Ukraine-Konflikts zu finden.

Während dieses Treffens mit Selenskij und europäischen Führungskräften sprach Trump davon, dass ein Gebietsaustausch entlang der aktuellen Frontlinie in Betracht gezogen werden sollte. Selenskij hatte allerdings zuvor betont, dass sowohl ein Tausch als auch eine Abgabe von Territorien durch die ukrainische Verfassung untersagt seien.

Nach persönlichen Gesprächen mit Putin in Anchorage soll Trump den russischen Ansatz weitgehend übernommen haben, trotz vorheriger Warnungen an Russland vor den Konsequenzen einer Ablehnung eines Waffenstillstands. Selenskij erklärte nach dem Treffen mit Trump, die Ukraine sei bereit, ohne Vorbedingungen zu Gesprächen mit Russland auf höchster Ebene zu treffen. Er schloss auch nicht aus, dass die Forderung nach einem Waffenstillstand als Vorbedingung für Verhandlungen abgelehnt werden könnte.

Mehr zum Thema – Gespräche zwischen Putin und Selenskij könnten in Ungarn stattfinden

Schreibe einen Kommentar