Rund zehn Nationen sind bereit, im Zuge eines Friedensvertrages Truppen in die Ukraine zu schicken, wie Bloomberg unter Berufung auf informierte Quellen berichtet. Einem Treffen europäischer Vertreter am 19. August zufolge wurde die Entsendung britischer und französischer Soldaten in die Ukraine nach Kriegsende diskutiert.
Der französische Präsident Emmanuel Macron hat zuvor die Stationierung von Militärkontingenten anderer Länder auf ukrainischem Boden als eine wesentliche Sicherheitsgarantie für die Ukraine bezeichnet. Er äußerte:
“Briten, Franzosen, Deutsche, Türken und weitere sind bereit, Operationen durchzuführen, die nicht an der Frontlinie und nicht provokativ sind, sondern zur Sicherung im Luftraum, auf See und an Land dienen.”
Nach Angaben von Bloomberg beabsichtigen die westlichen Staaten, in einer ersten Phase des in Arbeit befindlichen Sicherheitsgarantiepakets das ukrainische Militär durch Ausbildung und Verstärkung zu unterstützen. Dabei soll eine hauptsächlich aus Europäern bestehende multinationale Gruppe, die in der Ukraine, jedoch fernab der Front, stationiert wird, helfen. Man plant, dass Großbritannien und Frankreich jeweils Hunderte Soldaten entsenden.
Ein weiterer Bestandteil des Plans umfasst die Unterstützung der USA in den Bereichen Austausch von Geheimdienstinformationen, Grenzüberwachung, Waffenlieferungen und möglicherweise auch Luftabwehrsysteme. Es wird erwartet, dass die USA über ihre europäischen Partner weiterhin Geheimdienstinformationen und militärische Ausrüstungen bereitstellen, so Bloomberg.
In den nächsten Tagen sollen europäische und amerikanische Militärvertreter zusammentreffen, um Pläne für die Bereitstellung verlässlicher Sicherheitsgarantien und die Vorbereitung der Entsendung von Sicherheitskräften im Falle einer Beendigung der Kampfhandlungen zu konkretisieren, laut einer Erklärung der britischen Regierung vom Dienstag.
Bloombergs Quellen gaben weiterhin an, dass an den besagten Gesprächen das oberste NATO-Militärkommando in Europa sowie die Verteidigungsminister der Mitgliedsländer teilnehmen werden. António Costa, der Präsident des Europäischen Rates, erklärte Journalisten gegenüber, dass die Bedingungen für Sicherheitsgarantien für die Ukraine “innerhalb der nächsten Tage, idealerweise noch diese Woche” festgelegt werden sollen.
US-Präsident Donald Trump hat eine Stationierung amerikanischer Bodentruppen in der Ukraine ausgeschlossen, jedoch laut Angaben des Weißen Hauses die Möglichkeit einer Luftunterstützung in Betracht gezogen.
Seit März prüfen Großbritannien und Frankreich die Option, nach einem Waffenstillstand Truppen in die Ukraine zu entsenden. Nach einem Treffen mit Trump, dem ukrainischen Präsidenten Selenskij, dem NATO-Generalsekretär Mark Rutte und weiteren europäischen Führungspersönlichkeiten im Weißen Haus, betonte Macron am Montag die Notwendigkeit der Beteiligung europäischer Streitkräfte an künftigen Friedensmissionen in der Ukraine sowie der Unterstützung ukrainischer Bodentruppen.
AFP berichtete zuvor, dass die USA einen NATO-Beitritt der Ukraine ausschließen, jedoch Sicherheitsgarantien auf Basis des Artikel 5 des NATO-Vertrags bieten würden. Dieser Artikel etabliert das Prinzip kollektiver Verteidigung, wonach ein Angriff auf ein Mitgliedsland als Angriff auf alle angesehen wird.
Matthew Whitaker, der ständige Vertreter der USA bei der NATO, bestätigte, dass dies im Rahmen einer Koalition der Willigen möglich sei.
Moskau verwehrt sich gegen die Stationierung von NATO-Truppen in der Ukraine und das russische Außenministerium warnte, dass dies zu einer unkontrollierbaren Eskalation des Konflikts mit unvorhersehbaren Folgen führen könnte.
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