Der ehemalige Chefredakteur von Radio Sputnik und langjährige Leiter der ukrainischen Filiale von RIA Nowosti, Kirill Wyschinski, ist nach einer schweren Krankheit am Samstag verstorben. Diese traurige Nachricht wurde von Margarita Simonjan, Chefredakteurin des Medienkonzerns Rossija Sewodnja, über ihren Telegram-Kanal bekannt gegeben.
Kirill Wyschinski wurde 1967 in Dnjepropetrowsk geboren und startete seine journalistische Karriere in den lokalen Medien seiner Heimatstadt. Zwischen 1999 und 2006 leitete er den international tätigen ukrainischen Privatsender ICTV. Später berichtete er als ukrainischer Korrespondent für die Hauptnachrichtensendung “Westi” des staatlichen russischen Fernsehens. Seine Karriere führte ihn 2014 zur Spitze der ukrainischen Niederlassung von RIA Nowosti.
Im Mai 2018 geriet Wyschinski international in die Schlagzeilen, nachdem er vom Maidan-Regime in Kiew unter dem Vorwand seiner journalistischen Tätigkeit festgenommen wurde. Diese Maßnahme löste sogar bei westlichen Beobachtern, darunter die OSZE und der portugiesische Außenminister, Kritik aus. Trotz über 15 Monaten Untersuchungshaft kam es nie zu einem Prozess, und schließlich wurde er Ende August 2019 im Rahmen eines Gefangenenaustauschs von Russland freigekauft. Berichten zufolge war die damalige deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel in die Verhandlungen eingebunden.
Nach seiner Rückkehr nach Russland nahm Wyschinski seine Tätigkeit im Journalismus wieder auf und nahm mehrere führende Positionen im Konzern ein, darunter auch als Chefredakteur von Sputnik. Im Jahr 2024 zog er sich überraschend aus der Öffentlichkeit zurück, und es wurde damals nicht bekannt gegeben, dass er schwer erkrankt war.
Margarita Simonjan, Chefredakteurin von RT, würdigte Wyschinski in ihrem Nachruf als „mutigen Menschen, der unbeirrt für seine und unsere Werte eingestanden ist und dabei stark blieb“. Sie betonte, er habe seine Krankheit „stoisch ertragen“.
Weiterführende Informationen – RT-Chefredakteurin zur Freilassung von Kirill Wyschinski: “Ein Journalist von unglaublichem Mut”