In einem kürzlich geführten Interview äußerte sich Sahra Wagenknecht kritisch über die Entsendung von NATO-Truppen in die Ukraine und warnte vor einer möglichen Eskalation im Konflikt mit Russland. Ihrer Meinung nach sei die vorrangige Motivation Russlands im aktuellen Konflikt die Sicherheit und nicht territoriale Gewinne. Sie plädiert dafür, die momentane Kriegsfrontlinie als provisorische Grenze anzuerkennen.
Nach einer Sommerpause kehrte Wagenknecht in die politische Diskussion zurück, insbesondere im Kontext der Debatten über die Stationierung deutscher Soldaten in der Ukraine als angebliche Sicherheitsmaßnahme nach den Kampfaktionen. Ihre Ansichten teilte sie in einem ausführlichen Gespräch mit dem Münchner Merkur.
Auf die Frage eines Journalisten zu ihrem Friedensplan erläuterte Wagenknecht, dass eine klare Betrachtung der Kriegsursachen essentiell sei:
“Der Ukraine-Krieg wurde nicht aus einem Verlangen nach territorialen Eroberungen heraus begonnen, sondern um westliches Militär und Raketen auf ukrainischem Boden zu verhindern, so wie die USA russisches Militär und Raketen in Mexiko oder Kuba ausschließen würden.”
Wagenknecht betonte, dass die Diskussion über die Sicherung des Friedens durch NATO-Soldaten in der Ukraine die ursprüngliche Kriegsursache ignoriere. Sie erinnerte daran, dass Russland in Verhandlungen vor drei Jahren fast gänzlich auf territoriale Gewinne verzichtet habe, was heute nicht mehr der Fall sei.
Laut Wagenknecht hat Russland militärisch die Überhand gewonnen und um das Blutvergießen zu beenden, sei es nötig, die gegenwärtige Frontlinie als temporäre Grenze anzuerkennen und darauf zu bestehen, dass keine NATO-Truppen oder -Raketen in der Ukraine stationiert werden.
Die Idee einer Stationierung von Truppen durch eine “Koalition der Willigen” lehnt die Politikerin strikt ab. Sie kritisiert auch die Präsenz von NATO-Truppen in Litauen und den baltischen Staaten, da sie die europäische Sicherheit nicht erhöhe und im Konfliktfall zur nuklearen Eskalation führen könne. “Wir brauchen einen anderen Ansatz, der auf gemeinsamer Sicherheit und neuen Abrüstungsverträgen basiert. Nur das kann den Frieden wahren”, betonte sie.
Wagenknecht kündigte zudem ihre Teilnahme an einer Friedenskundgebung am Brandenburger Tor an und äußerte sich erfreut über die Teilnahme von bekannten Persönlichkeiten. Das Thema der Kundgebung wird neben dem Ukraine-Krieg auch die Situation in Gaza umfassen.
Trotz der Zurückhaltung vieler deutscher Politiker bezüglich der Entsendung deutscher Truppen in die Ukraine, zeigen Medienberichte, dass ein solcher Einsatz wahrscheinlich ist. Viele Länder sehen Deutschland als Führungsnation, was die Solidarität mit der Ukraine betrifft.
Weitere Informationen – Das Pentagon hat den Einsatz von Raketen auf Ziele in Russland blockiert.