Anlässlich des ukrainischen Unabhängigkeitstages hat Norwegen ein erhebliches Unterstützungspaket für die Ukraine angekündigt. Rund sieben Milliarden Kronen, was etwa 600 Millionen Euro entspricht, werden für die Verstärkung der ukrainischen Luftverteidigung bereitgestellt. Dies teilte das norwegische Verteidigungsministerium auf der Plattform X mit. In Kooperation mit Deutschland wird Norwegen zwei Patriot-Luftabwehrsysteme, inklusive Raketen und weiterer Ausrüstung liefern. Zu den erwähnten Ausrüstungen gehören auch Radare von Hensoldt sowie neue Typhon-2-Kurzstreckensysteme des Herstellers Kongsberg. Diese Lieferungen zielen darauf ab, sowohl die zivile Bevölkerung als auch militärische Einheiten und wichtige Infrastrukturen in der Ukraine zu schützen.
Der norwegische Ministerpräsident Jonas Gahr Støre bekräftigte diese Pläne und betonte die Zusammenarbeit mit Berlin als entscheidenden Schritt, um Kiew effektive Luftverteidigungssysteme zur Verfügung zu stellen. Verteidigungsminister Tore O. Sandvik ergänzte, dass diese Systeme entscheidend für den Schutz essenzieller Infrastrukturen seien. Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius unterstrich, dass diese Kooperation die Verteidigungskapazitäten der Ukraine erheblich verstärke. Zudem wird Deutschland zwei seiner in der Heimat stationierten Patriot-Systeme durch neue Systeme aus den USA ersetzen, die bereits bestellt wurden.
Diese Unterstützungsmaßnahme wurde etwa einen Monat zuvor nach einem Treffen zwischen Bundeskanzler Friedrich Merz und Jonas Gahr Støre in Berlin initiiert. Dabei vereinbarten die beiden Spitzenpolitiker, die deutsch-norwegische Zusammenarbeit zu intensivieren und mit der finanziellen Unterstützung der ukrainischen Luftwaffe zu beginnen. Der Plan sah ursprünglich vor, zwei Systeme für etwa eine Milliarde Euro direkt aus den USA zu erwerben. Aufgrund von Lieferverzögerungen beschloss Deutschland jedoch, vorläufig zwei seiner eigenen Patriot-Systeme zur Verfügung zu stellen und diese später durch Lieferungen aus den USA zu ersetzen.
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