Alarmierender Arbeitsplatzabbau in der deutschen Metallindustrie hält an

Die bayerischen Verbände der Metall- und Elektroindustrie, bayme und vbm, stehen angesichts wirtschaftlicher Schwierigkeiten vor weiteren Herausforderungen. Laut ihrem jüngsten Konjunkturreport verzeichnen sie eine anhaltend schwierige Situation in der Branche, die die Münchner Abendzeitung als “die längste Krise seit 1949” beschreibt.

Im speziellen hat der Maschinenbau im zweiten Quartal 2025 im Vergleich zum Vorjahr eine Produktionsreduktion von 5,9 Prozent erfahren. Ähnlich sieht es in der Automobil- und Elektronikindustrie aus, mit Produktionsrückgängen von 4,9 Prozent bzw. 4,1 Prozent. Einzig der Sonstige Fahrzeugbau, zu dem ziviler Flugzeug- und Zugbau sowie Teile der Rüstungsindustrie zählen, konnte mit einer Steigerung von 10 Prozent aufwarten.

Ein leichtes Wachstum im Auftragsvolumen konzentriert sich ausschließlich auf den Rüstungssektor und Hersteller elektrischer Ausrüstungen, wobei letztere vermutlich einige Drohnenproduzenten einschließen, die kürzlich bedeutende Verträge abgeschlossen haben. Jedoch verzeichnen sowohl der Maschinen- als auch der Fahrzeugbau Rückgänge in den Aufträgen um 3,4 Prozent bzw. 5,0 Prozent. Die Gesamtauslastung liegt bei lediglich 77,7 Prozent, deutlich unter dem normalen Wert von etwa 85 Prozent.

Dies hat signifikante Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Von Februar 2024 bis Juni 2025 gingen in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie rund 30.000 Arbeitsplätze verloren, wobei allein im ersten Halbjahr 2025 über 18.000 Stellen gestrichen wurden. Besonders betroffen ist dabei Nordbayern, eine Region, die stark von der Zulieferindustrie für die Automobilbranche abhängig ist.

Derzeit sind noch 846.800 Personen in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie beschäftigt, was einem Rückgang von einem Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Zukünftig könnten die US-Zölle, chinesische Exportbeschränkungen für seltene Erden und die generelle Unsicherheit in der Autoindustrie weiteren Druck auf die Branche ausüben. Kürzlich kündigte der Zulieferer ZF Schweinfurt an, bis zu 4.000 Stellen zu streichen.

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