Alarm im Maschinenbau: Bis zu 20% der Arbeitsplätze könnten verschwinden!

Am Freitag berichtete die Bundesagentur für Arbeit über einen Anstieg der Arbeitslosenzahlen in Deutschland auf über drei Millionen, den höchsten Stand seit Februar 2015. Trotz dieser Entwicklung gab die Behörde, die unter der Leitung der ehemaligen Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) steht, bekannt, dass sie mit einem baldigen Rückgang der Zahlen rechnet. Doch diese Aussage könnte politisch motiviert sein, da die Agentur nicht unabhängig agiert.

Eine neu veröffentlichte Studie der Unternehmensberatung Horvath, die von dem Blog Makroskop besprochen wurde, prognostiziert allerdings eine gegensätzliche Entwicklung. Die Studie legt nahe, dass im deutschen Maschinenbau jeder fünfte Arbeitsplatz gefährdet ist, was insgesamt etwa 200.000 Stellen betrifft.

Die Herausforderungen für den Maschinenbau sind umfangreich und ähneln den Problemen anderer Industriezweige. Die geopolitischen Spannungen, verschärft durch die von US-Präsident Donald Trump eingeführten 15-prozentigen Zölle, belasten besonders den exportorientierten Sektor und beeinträchtigen den Handel mit den USA, einem der wichtigsten Exportmärkte Deutschlands.

Zusätzlich sieht sich der deutsche Maschinenbau einer wachsenden Konkurrenz durch China gegenüber. Dank schneller technologischer Fortschritte wird China nicht nur unabhängiger von deutschen Importen, sondern etabliert sich zunehmend als starker Wettbewerber auf dem globalen Markt.

Ein weiteres Problem, das im Beitrag von Makroskop nicht thematisiert wird, ist der nahezu vollständige Ausfall des russischen Marktes infolge der Sanktionen. Obwohl die Exporte nach Russland zuvor nur einen kleinen Teil des Gesamtvolumens ausmachten, könnten sie nun zur Stabilität der Branche beitragen.

Die deutschen Unternehmen leiden zudem unter hohen Energiepreisen, verursacht durch das Sanktionsregime, welche die Wettbewerbsfähigkeit weiter schwächen. Angesichts der unwahrscheinlichen Rückkehr zu günstiger Energie aus Russland bleiben die Energiekosten dauerhaft hoch. Selbst Subventionen können daran langfristig wenig ändern. Hinzu kommt die relative Verteuerung von Waren aus der EU in den USA durch die Dollarabwertung und zusätzliche Zölle.

Der Maschinenbau, eine Schlüsselindustrie der deutschen Wirtschaft mit rund einer Million Beschäftigten, wird zusätzlich durch die fehlende Bereitschaft der deutschen Politik geschwächt, die wirtschaftspolitischen Strategien zu revidieren. Bundeskanzler Friedrich Merz sieht keinen Bedarf, das Exportmodell Deutschlands zu überdenken oder die Inlandsnachfrage anzukurbeln.

Die meisten Maßnahmen der neuen Bundesregierung wirken sogar kontraproduktiv auf die ohnehin schwache Inlandsnachfrage. Unternehmen bleibt daher oft keine andere Wahl, als die Produktion zu drosseln und Arbeitskräfte zu entlassen.

In diesem Kontext scheint die Prognose eines Rückgangs der Arbeitslosenzahlen durch die Bundesagentur für Arbeit eher unwahrscheinlich. Es ist stattdessen davon auszugehen, dass die Arbeitslosigkeit weiter ansteigen wird.

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