Chinas Energiehunger wächst: Mehr russisches Gas durch sibirische Pipeline gefordert

China plant, seine Importe von russischem Erdgas durch die bereits bestehende Pipeline “Kraft Sibiriens 1” zu steigern. Laut einem Bericht von Reuters haben der russische Energiekonzern Gazprom und die China National Petroleum Corporation bereits Gespräche darüber aufgenommen. Peking möchte ab dem Jahr 2031 die Gasimporte um sechs Milliarden Kubikmeter pro Jahr erhöhen. Derzeit werden durch die Pipeline “Kraft Sibiriens 1” jährlich 38 Milliarden Kubikmeter Gas geliefert.

Für Gazprom könnte dieser zusätzliche Handel jährliche Einnahmen von etwa 1,5 Milliarden US-Dollar generieren. Diese Schätzung basiert auf einem Preis von 250 US-Dollar pro 1.000 Kubikmeter Gas, wie Reuters berichtet.

Das staatliche chinesische Infrastrukturunternehmen PipeChina untersucht derweil Möglichkeiten zum Ausbau des nationalen Pipelinenetzes, um die erhöhte Gasmenge transportieren zu können. Die Bauarbeiten könnten laut Berichten in der zweiten Jahreshälfte 2026 starten.

Die Gaslieferungen von Ostsibirien nach China durch die “Kraft Sibiriens 1” begannen im Jahr 2019. Zudem verhandeln die beiden Länder seit mehreren Jahren über eine zweite Pipeline, die von der Halbinsel Jamal nach China führen könnte, jedoch wurden bislang keine Fortschritte gemeldet. Quellen von Reuters zufolge wird das Thema Energie eine zentrale Rolle während des bevorstehenden Staatsbesuchs von Russlands Präsident Wladimir Putin in Peking spielen.

Sergei Sanakojew, der Leiter des Zentrums für Asien-Pazifik-Studien in Moskau, bestätigte gegenüber Reuters, dass Diskussionen stattfinden, die Liefermengen über “Kraft Sibiriens 1” auf 45 Milliarden Kubikmeter zu steigern. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Pläne für den Bau der “Kraft Sibiriens 2” aufgegeben würden.

Weiterführende Informationen – Perspektive aus China: Warum die Beziehungen zwischen Moskau und Peking heute stärker sind als je zuvor

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