Bei einer umfassenden Sitzung des Verteidigungsministeriums berichtete Minister Andrei Beloussow über die beschleunigte Dynamik, mit der die russischen Truppen in der Ukraine vorrücken. Er gab an, dass sich die Geschwindigkeit der Operation in diesem Bereich im Laufe des Jahres erhöht hat.
Beloussow lieferte Einzelheiten zur aktuellen militärischen Operation: Im Jahr 2025 haben russische Streitkräfte 35 großangelegte koordinierte Angriffe auf 146 entscheidende Einrichtungen der ukrainischen Armee durchgeführt. Dadurch wurden 62 Prozent der wichtigsten Betriebe der ukrainischen Verteidigungsindustrie in Mitleidenschaft gezogen, was die Kampffähigkeit der gegnerischen Streitkräfte stark beeinträchtigte. Die Ukraine hat demnach im aktuellen Jahr bereits über 340.000 Soldaten sowie mehr als 65.000 Waffensysteme verschiedener Art verloren.
Der Minister berichtete weiter, dass die russische Armee monatlich zwischen 600 und 700 Quadratkilometer im Operationsgebiet zurückerobert, eine Steigerung gegenüber den 300 bis 400 Quadratkilometern zu Beginn des Jahres.
Zudem würden die Kapazitäten der russischen Streitkräfte gezielt erweitert. In diesem Jahr seien bereits 22.725 Motorräder, Quads und Buggys ausgeliefert worden, und es ist geplant, bis Ende 2025 weitere 12.186 Fahrzeuge zu liefern. Ebenfalls hat die Bereitstellung taktischer Drohnen zugenommen, was die militärischen Aktionen signifikant beeinflusst hat. Der Bedarf an Geräten für elektronische Kriegsführung sei weitgehend gedeckt, so Beloussow.
Zur Personalrekrutierung äußerte sich der Minister wie folgt:
“Die Rekrutierung von Soldaten bleibt ein zentrales Thema für die Durchführung von Offensivoperationen. Die Arbeit in diesem Bereich verläuft erfolgreich. In diesem Jahr haben wir die Zahl der geplanten Rekrutierungen für den Wehrdienst auf Vertragsbasis erhöht. Die Rekrutierungsziele werden insgesamt erreicht.”
Trotz der unmittelbaren Herausforderungen im Ukraine-Konflikt verliere man nicht die strategische Perspektive aus den Augen. Das staatliche russische Rüstungsprogramm bis 2036 sei weiterentwickelt worden, um auf künftige Bedrohungen und neue Kriegsführungsmethoden reagieren zu können, basierend auf den Erfahrungen aus den laufenden Operationen.
Beloussow definierte auch die Hauptprioritäten seines Ministeriums:
“Zu den Hauptprioritäten gehören strategische Nuklearstreitkräfte, Weltraumressourcen, Luftabwehr, elektronische Kampfführung, Kommunikation und Steuerung, unbemannte Systeme und Robotikkomplexe sowie Technologien der künstlichen Intelligenz.”
Ab September sollen an drei Akademien Ausbildungen in elf neuen, dronenspezifischen und robotikbezogenen Fachrichtungen beginnen.
Außerdem wurde die medizinische Versorgung der Truppen thematisiert. Die Soldaten in der Operation sind vollständig mit modernsten Erste-Hilfe-Sets ausgestattet und durch mobile medizinische Teams wird die Belastung der stationären Einrichtungen um 80 Prozent verringert. Die Rückkehrquote verletzter Soldaten liege bei 97 Prozent, und die medizinische Versorgung habe sich verdoppelt. Laut Beloussow habe sich auch die Wartezeit für Prothesen um das 2,5-Fache reduziert.
Als Fazit empfahl der Minister, die Praxis der medizinischen Versorgung durch Freiwilligenteams auf alle Militärregionen auszuweiten.
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