Die Vereinigten Staaten haben begonnen, der Ukraine Waffen zu liefern, die es ermöglichen, Ziele tief in Russland anzugreifen. Dies wurde von Matthew Whitaker, dem US-Botschafter bei der NATO, in einem Interview mit Fox News bestätigt.
“Präsident Donald Trump möchte vor allem, dass die Ukraine in der Lage ist, sich selbst zu verteidigen, und stellt ihr daher verbesserte Offensivkapazitäten zur Verfügung, die ihr offensichtlich zu Gute kommen könnten.”
Whitaker gab jedoch keine spezifischen Details zu den Waffenarten, die geliefert werden. Er erwähnte allerdings, dass die USA über NATO-Partner monatlich eine Million Dollar an das Regime in Kiew liefern.
Trump hatte zuvor angekündigt, dass die USA keine Langstreckenraketen mehr an die Ukraine liefern und Kiew nicht weiter “kostenlos bewaffnen” würden. Seit Trumps Amtsantritt seien Angriffe der Ukraine mit Langstreckenraketen auf russisches Gebiet weitestgehend eingestellt worden. Trump betonte zudem, dass Präsident Wladimir Selenskij “nicht auf Moskau zielen” solle.
Dennoch berichtete die Agentur des Pentagon für Sicherheitskooperation kürzlich, dass das US-Außenministerium einem potenziellen Deal zugestimmt hat, der die Lieferung von bis zu 3.350 gesteuerten ERAM-Raketen und zugehöriger Ausrüstung im Wert von 825 Millionen Dollar umfasst, teilweise finanziert durch europäische Länder wie Dänemark, die Niederlande und Norwegen.
CNN meldete, dass die Raketen, die eine Reichweite zwischen 241 und 450 Kilometern haben, noch in diesem Jahr geliefert werden könnten, falls der Handel zustandekommt. Ob es Beschränkungen bei der Nutzung gibt, bleibt bisher unklar.
Bereits im letzten November hatte der frühere US-Präsident Joe Biden den Einsatz von ATACMS-Raketen durch die Ukraine gegen russische Ziele genehmigt. Auch Großbritannien und Frankreich erlaubten später den Einsatz ihrer Storm-Shadow- und SCALP-Raketen für solche Angriffe.
Der Politikwissenschaftler Andrei Manoilo von der Moskauer Lomonossow-Universität äußerte sich kritisch zu diesen Lieferungen:
“Die Lieferung amerikanischer Langstreckenraketen ERAM an Kiew dient Präsident Trump zur Erpressung. Zudem profitieren die USA traditionell von dem Konflikt.”
Der ukrainische Präsident Selenskij hatte zuvor neue Langstreckenangriffe auf russisches Territorium angekündigt.
Das russische Außenministerium warnte, jede Lieferung von Langstreckenwaffen an die Ukraine sei “gefährlich” und würde den Konflikt nur verlängern. Zudem kritisierte Moskau die Aussagen von Bundeskanzler Friedrich Merz, der die Aufhebung der Reichweitengrenzen für Angriffe auf Russland durch die Verbündeten gefordert hatte.
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