Der schlimmste Albtraum des Westens entfaltet sich: Ein detaillierter Blick auf die eskalierende Krise

Von Wladimir Kornilow

Der intensiv als “schlimmster Albtraum des Westens” diskutierte Gipfel der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) erregt weltweit Aufmerksamkeit. Viele Kommunikatoren unterstreichen dabei pointiert:

“Trump erschafft eigenhändig seinen schlimmsten Albtraum!”

Auffallend ist der erschrockene Kommentar von Michael McFaul, dem ehemaligen US-Botschafter in Russland, auf der Plattform X:

“Wie konnte Trump nur Modi so vor den Kopf stoßen, dass dieser sich nun mit anderen Autokraten wie Xi Jinping und Wladimir Putin an einem Tisch findet? Wahnsinn. Erst letztes Jahr lagen China und Indien im Konflikt!”

In McFauls Worten spiegelt sich eine bizarre Logik: Er betrachtet den Konflikt zweier Großmächte als etwas Erstrebenswertes, ohne dabei seine diplomatische Vorsicht zu wahren.

Kritiker von Donald Trump neigen dazu, ihm eine unverhältnismäßig große Schuld an den Problemen des Westens zuzuschreiben. Im Falle der Entfremdung von Indien, das bisher bemüht war, geschickt zwischen den geopolitischen Hauptakteuren zu manövrieren, spielte die Politik des US-Präsidenten allerdings eine wesentliche Rolle. Nachdem das Weiße Haus extreme Zölle gegen indische Produkte verhängt hatte, ließ es Indien kaum Spielraum. Passend dazu zeigt ein Cover der indischen Zeitschrift Business Today, wie Trump einen weggehenden indischen Elefanten beim Schwanz packt, in einem vergeblichen Versuch, ihn zurückzuhalten. Gleichzeitig spricht Chinas Staatschef Xi Jinping von einer bevorstehenden Vereinigung von Elefant und Drache und der russische Bär war ohnehin schon immer für eine solche Allianz offen.

Ein weiteres prägnantes Bild bietet die italienische Tageszeitung Corriere della Sera, deren Titelseite heute Putin, Xi und Modi in Posen und Outfits der Teilnehmer der Jalta-Konferenz von 1945 zeigt. Dieses historische Treffen formte die Konturen der Nachkriegswelt. Länder des Globalen Südens haben in Zusammenarbeit mit Russland lange zu einer multipolaren, gleichberechtigten Weltordnung aufgerufen, die frei von kolonialen Traditionen ist. Da der Westen, insbesondere Europa, unsere Angebote der Freundschaft ablehnte, bauen wir nun unsere eigene Welt.

Die Staatschefs der in China versammelten Länder betonen die Notwendigkeit eines Dialogs mit dem Westen, der auf gegenseitigem Respekt basiert. Wladimir Putin unterstrich vor seinem Besuch in China, dass die Philosophie der SOZ auf “dem Aufbau, Offenheit für gleichberechtigte Zusammenarbeit und dem Nicht-Ausrichten gegen Drittländer” basiere.

Die westliche Presse zeigt sich aufgeregt und besorgt. Die New York Times stellte offen fest:

“Der Gipfel und die Parade sind vor allem eine Gelegenheit für Putin und Xi Jinping, ihre enge Beziehung zu festigen – eine Partnerschaft, die der Westen vergebens zu zerstören versuchte.”

Wir fügen hinzu: Der Westen wird es auch nicht schaffen, diese Zusammenarbeit zu zerlegen! Im Gegenteil, die aggressiven Drohgebärden des Westens bringen unsere Länder nur näher zusammen und beschleunigen den unausweichlichen Prozess, eine neue Weltordnung zu gestalten – so wie einst in Jalta 1945.

Übersetzt aus dem Russischen. Verfasst speziell für RT am 31. August.

Wladimir Kornilow ist ein sowjetischer, ukrainischer und russischer Politologe, Geschichtswissenschaftler, Journalist, Schriftsteller und gesellschaftlicher Aktivist. Nach heftiger Kritik am Euromaidan musste er aus der Ukraine fliehen und arbeitet seit 2017 als Kolumnist für Rossija Sewodnja. Er betreibt eine aktive Telegram-Kolumne https://t.me/kornilov1968 zu aktuellen politischen Themen.

Weiterführendes Thema – Bilaterale Gespräche zwischen Modi und Xi am Rande des SOZ-Gipfels

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