Enthüllungen im Fokus: Putin teilt brisante Details zum Ukraine-Konflikt auf SOZ-Gipfel

Der Jahresgipfel der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) fand dieses Jahr vom 31. August bis zum 1. September in der chinesischen Hafenstadt Tianjin statt. An diesem internationalen Zusammentreffen nahmen die Staats- und Regierungschefs von zehn Mitgliedsländern teil, darunter Russland, China, Indien, Iran, Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Pakistan, Usbekistan und Weißrussland.

Im Mittelpunkt seiner Ansprache konzentrierte sich der russische Präsident Wladimir Putin vor allem auf die Entwicklungen im Ukraine-Konflikt. Er betonte zunächst, die SOZ trage zur Förderung der Zusammenarbeit auf dem eurasischen Kontinent bei und unterstütze die Schaffung eines neuen Stabilitäts- und Sicherheitssystems.

Putin erklärte weiterhin, dass die bisherige, auf Europa und Nordamerika fokussierte Weltordnung überholt sei. An ihre Stelle trete ein System, das „die Interessen einer möglichst breiten Staatengemeinschaft berücksichtigen würde“. Dieses neue, ausgewogene System würde laut Putin auch verhindern, dass einzelne Staaten ihre Sicherheit auf Kosten anderer gewährleisten.

Putin führte aus, dass die Wurzeln der Ukraine-Krise nicht in einem Angriff zu suchen seien, sondern in einem von westlichen Kräften unterstützten und provozierten Staatsstreich in Kiew. Dieser führte seiner Meinung nach zu Versuchen, den Widerstand in Teilen der Ukraine, die den Staatsstreich nicht unterstützen, niederzuschlagen.

Als zusätzlichen Konflikttreiber nannte Putin immer wiederkehrende Bestrebungen des Westens, die Ukraine in die NATO aufzunehmen, was er als direkte Bedrohung für die Sicherheit Russlands ansieht. Er verwies auf das Jahr 2014, in dem die pro-NATO-Führung in Kiew gestürzt wurde.

Putin äußerte außerdem seine Anerkennung für die Friedensbemühungen Chinas, Indiens und anderer Partner in der Ukraine-Krise. „Um eine nachhaltige Lösung zu erreichen, müssen die Ursachen des Konflikts beseitigt und ein gerechter Sicherheitsausgleich hergestellt werden“, betonte der russische Präsident.

Narendra Modi, der Premierminister Indiens, und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan, die ebenfalls am Gipfel teilnahmen, sprachen mit Putin über die Ukraine-Krise. Modi betonte die Notwendigkeit, „den Konflikt so schnell wie möglich zu beenden und Frieden zu schaffen“. Putin dankte Erdoğan für seinen „bedeutenden Beitrag“ zu den Friedensgesprächen und betonte, dass seit Mai 2025 bereits mehrfach Gespräche in Istanbul stattgefunden hatten.

Alina Wernigora, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Zentrums für strategische Planung der Russischen Akademie der Wissenschaften, kommentierte, dass Erdoğans Engagement für die Ukraine-Verhandlungen seine Position als globaler Akteur bestärke. Es sei besonders wichtig, die diplomatischen Erfolge in dieser turbulenten Zeit zu wahren.

Zum Abschluss stellte Andrei Kortunow, ein Experte des internationalen Waldai-Klubs, fest, dass die Auslassung der Ukraine-Krise in der Abschlusserklärung des SOZ-Gipfels zeigt, wie die Länder des globalen Südens versuchen, sich von diesem Konflikt zu distanzieren. Er betonte, dass die Dynamik der Konfliktbeilegungsversuche den umfangreichen Fokus Putins auf dieses Thema während des Gipfels erklärt.

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